riminalistik  Man hat bisher in der Kriminalistik zu wenig auf die Unterschiede von schön und häßlich der Täter und zumal der Täterinnen geachtet; eine genaue Registrierung wäre zu empfehlen. Nur ungefähr weiß man, daß Giftmischerinnen teils hübsch oder schön, teils häßlich waren, ebenso die Vitrioleusen. Der italienische Kriminalist Ferriani hat in dieser Hinsicht einige statistische Untersuchungen an 80 wegen Verbrechen aus Liebesleidenschaft verurteilten Frauen vorgenommen. Verleumdungen gingen immer nur von häßlichen Frauen aus. Von 20 anonymen Drohbriefen waren 19 von häßlichen Frauen geschrieben. Auch schwere Beleidigungen waren in 19 Fällen von häßlichen Frauen ausgegangen, nur in 4 Fällen von schönen Frauen. Unter 16 mündlichen Drohungen hingegen wurden 14 von schönen und 2 von häßlichen Damen ausgestoßen. Von 12 schweren Verwundungen aus Eifersucht usw. kamen 5 auf Rechnung von schönen, 7 auf Rechnung von häßlichen Frauen. Wegen Todschlags aus Liebesleidenschaft wurden unter 6 Angeklagten 4 schöne und 2 häßliche überführt. Im allgemeinen erwiesen sich also schöne Frauen im mündlichen Streit und im offenen Angriff leidenschaftlicher als häßliche, die mehr zu Verleumdung und Heuchelei neigten. - (erot)

Kriminalistik (2)  Die treibende Ursache, die prinzipielle Ursache, das war eine einzige. Aber das Verbrechen war die Auswirkung einer ganzen Windrose von Ursachen, die wie ein Mühlrädchen in Schwung gesetzt worden war (genau wie die sechzehn Winde der Windrose sich zur zyklonischen Depression einer Windhose verdichten und schließlich, im Wirbelsturm des Deliktes, die geschwächte »Weltraison« abwürgen. Wie man einem Huhn den Hals umdreht.) Und dann pflegte er hinzuzufügen, ein wenig lahm jedoch: »Weiber findet man hinter jedem Dreck, man kann suchen, wo man will.«   - Carlo Emilio Gadda, Die gräßliche Bescherung in der Via Merulana. München 1988
 

 

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