rebsschwänze
Sie sitzen über den Vorspeisen. Krebsschwänze, klein wie der Embryo im ersten
Monat, ringeln sich auf ihren Tellern. Weißwein lockt mit der trügerischen Kühle
eines glatten Meers in den Glasern. Sandfarbenes Brot vertritt den Strand. Auch
der Himmel über der Stadt ist der gleiche Himmel des Mittags wie über dem Meer,
wo zur Stunde, niemand weiß es, keiner ahnt es, Arlecqs Freund Paasch hinter
den Dünen ein Mädchen schwängert, gewiß nicht in böser Absicht. Arlecq und lsabel
stoßen an, lsabels Hand ist am hellen Glas noch dunkler als gehend zwischen
den hellen Falten ihres Kleids, dunkel auf dem Weiß des Tischtuchs sind beide
Hände, liegen ineinander, sind eins wie Arlecqs Freund Paasch eins ist mit
einem fremden Mädchen, indes ihre jeweilige Rechte das Glas wieder an den Mund
führt, der Wein den Krebsschwänzen nachspült. - Fritz Rudolf Fries, Der Weg nach Oobliadooh. Leipzig
1993 (zuerst 1975)
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