rebsgeschwür Der Geistliche konnte ihm die Kommunion nicht geben. Zunächst fürchtete er, ihn zu sehr zu erregen. Dann, da Arthur in dem Augenblick viel speien mußte und nichts im Mund behalten konnte, hatte man Angst vor einer unfreiwilligen Entweihung. Und er wurde traurig, weil er glaubte, daß man ihn vergessen hätte; aber er hat sich nicht beklagt.
Der Tod kommt mit großen Schritten. In meinem letzten Brief sagte ich
Dir, meine liebe Mama, daß sein Stumpf stark geschwollen war. Jetzt ist
ein riesiges Krebsgeschwür zwischen Hüfte und Bauch, gerade oben auf dem
Knochen. Dieser Stumpf, der so empfindlich war, so sehr schmerzte, quält
ihn fast gar nicht mehr. Arthur hat die tödliche Geschwulst nicht gesehen:
er wundert sich, daß alle diesen armen Stumpf sehen wollen, in dem er fast
nichts mehr spürt; und alle Ärzte (es sind wohl schon zehn gekommen, seit
ich auf dies schreckliche Übel aufmerksam gemacht habe) werden stumm und
erschrecken vor diesem seltsamen Krebsgeschwür. - Isabelle
Rimbaud an ihre Mutter, in: Arthur Rimbaud, Briefe
Dokumente. Hg. Curd Ochwadt. Reinbek b. Hamburg 1964 (Rowohlt Klassiker 155/156)
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