Kraft, lautlose  Das getragene Lied erstarb bald, bald wieder schwang es durch die regungslose schwüle Luft, monoton murmelte der Bach, die Pferde kauten, und endlos zog sich die Zeit hin, als wenn auch sie erstarrt und stehengeblieben wäre. Es schien daß seit dem Morgen schon an die hundert Jahre vergangen wären ... War es am Ende Gottes Absicht, Jegoruschka, die Kalesche und die Pferde in dieser Luft erstarren zu lassen, damit sie, zu Hügeln versteinert, für ewig auf dem gleichen Fleck bleiben müßten?

Jegoruschka richtete den Kopf auf und starrte schlaftrunkenen Auges vor sich hin; die lilafarbene Ferne, die bis jetzt so völlig regungslos geblieben war, geriet ins Schwanken und schien irgendwo mit dem Himmel zu verschwimmen ... Sie zog das gebräunte Gras und das Riedgras nach sich, und auch Jegoruschka fegte mit ungewöhnlicher Schnelligkeit hinter der fortlaufenden Ferne her. Irgendeine Kraft war da, die ihn lautlos mit sich riß.   - Anton Tschechow, Die Steppe. Nach (tsch)

 

Kraft Lautlosigkeit

 

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