osen
Der Student preßt die Frau an sich. Das Zischen,
das aus seinem Ventil dringt, kann er selbst mit einem kleinen Griff an seinen
Kochtopf, der übervoll ist, beheben. Er möchte noch nicht abspritzen, er möchte
aber auch nicht umsonst drauf gewartet haben. Er zwickt mit geschickten Händen
die Frau in den unschicklichsten Teil ihres weich in seiner gepolsterten Kiste
sitzenden Fleisches, damit sie die Beine noch weiter spreizen muß. Er wühlt
in ihrem schlummrigen Geschlecht, dreht es zu einer Tüte zusammen und läßt es
jäh wieder zurückschnalzen. Sollte er sich nicht entschuldigen, daß er sie schlechter
behandelt als seine Tonmöbel? Klatschend schlägt er ihr auf den Hintern, um
sie gleich darauf wieder auf den Rücken zu wälzen. Gewiß wird er nachher gut
schlafen können, nicht anders als die Wesen, die
ehrlich gearbeitet, miteinander gekost und einiges gekostet haben. - Elfriede Jelinek,
Lust
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Reinbek bei Hamburg 1992 (rororo 13042, zuerst 1989)