omplex   — Literatur! Literatur! brüllte Joel und goß sich ein neues Glas Whisky ein. Ich möchte dich mal sehen! Komplexe zu haben ist was Furchtbares! Du brauchst mich ja bloß anzuschauen.

— Dann stimmt es also, daß du Mama heiraten möchtest ? fragte Mary.

— Pah, wenn's nur das wäre. Bei mir ist es noch viel schlimmer.

— Aber was denn, säuselten wir im Chor.

— Ich, ich möchte gern Großmutter heiraten.

— Aber sie ist doch tot.

— Das ist es ja. Jetzt versteht ihr wohl, ihr dämlichen Ziegen, daß mein Leben verpfuscht ist.

— Du gibst vielleicht einen Blödsinn von dir, bemerkte ich in aller Unparteiischkeit.

— Willst du etwa meine Hand aufs Maul ? Ich verbiete dir, in dieser ungehörigen Weise über meine Komplexe zu reden.

— Was ist denn das, Komplexe ? fragte Mama, die mit dem Bleistift und dem Papier zurückkam. Ihr sprecht heute abend von nichts anderem.

— Das ist ein französisches Wort, antwortete Mary. Das verstehst du doch nicht.

— Die französische Sprache ist hübsch, sagte Mama. Sie hat so ein hübsches Timbre. - (sally)

Komplex (2) Wenn Finn Toller in seinem Nervenorganismus etwas Ähnliches wie einen »Komplex« hatte, wie es im allgemeinen Sprachgebrauch heißt, dann bestand solch ein »Komplex« in der Vorstellung - beinahe, wenn auch nicht ganz, eine komplette Einbildung -, daß ihn dauernd Leute dazu bestechen wollten, irgendeinen Mord zu begehen.

War Mr. Toller ein meuchclmörderischer Wahnsinniger? Jede glatte Antwort auf diese Frage wäre irreführend. Der menschliche Charakter ist weit verwickelter, als volkstümliche, wissenschaftliche Schlagworte nahelegen. Gerade hier bedürfte es genauer und eingehender Einzelheiten. Mr. Toller hätte es wirklich viel schwerer gefunden als Penny Pitches oder Emma Sly, ein Küken zu töten. Grausamkeit gegenüber Kindern wäre Mr. Toller schwerer gefallen als sonst jemand in Glastonbury, außer vielleicht Harry Stickles' Frau oder Abel Twig von der Backwearhütte. Doch andererseits sich mit jener Eisenstangc im Gebüsch zu verstecken, sich sacht hinter Mr. Crow anzuschleichen, mit vollem waagrechten Schwung seiner unterernährten Arme Philips Normannenschädel zu spalten und dieses bewußtlose Haupt zu Brei zu schlagen, indem er danach mit der Eisenstange darauf herumhämmerte - diese Vorgänge wären ohne Zweifel mit einer wollüstigen Glut heftiger Sinnlichkeit einhergegangen.  - (cowp)

 

Psychoanalyse

 

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