oitus
Wenn organische Berührung (= tierischer Magnetismus) organisch-elektrischer
Prozeß, und Koitus organisch-chemischer, ist, so kann man alle Gesetze
der elektrisch-galvanischen Kette auf Organismen bequem übertragen. Eine Reihe
Individuen in bloßer Berührung werde eine Klasse ausmachen. Man setzt aber zwischen
zwei Gliedern in dreigliedriger Kette chemischen Prozeß (Koitus), und man hat
eine organisch-galvanische Kette mit verstärktem Koitus. Man wiederholt diese
Kette viele Male, und man bekommt eine (tierisch-magnetische) galvanisch-organische
Batterie, mit überall in steigendem Verhältnis verstärktem
Koitus, und die Möglichkeit, so wie Wasser durch Gold und Gold differenziert
(geschwängert) wird, ob es sich gleich nur in bloßer Berührung mit ihm befindet,
auch ein weibliches Individuum durch bloße männliche Berührung
zu schwängern. - (
rit
)
Coitus im Dreimäderlhaus
(Mein neuestes Gedicht mit einer Einlage: Die neue Nationalhymne) Peitsch Dir den Hintern lila, mein süßer Fratz Es braust ein Ruf wie Donnerhall |
- Walter Mehring, nach: 113 DADA Gedichte. Hg. Karl Riha. Berlin 1982
Coitus (2) Der Coitus
ist hauptsächlich die Sache des Mannes; die Schwangerschaft ganz allein des
Weibes. Vom Vater erhält das Kind den Willen, den Charakter; von der Mutter
den Intellekt. Dieser ist das erlösende Princip; der Wille das bindende. Das
Anzeichen des steten Daseyns des Willens zum Leben in der Zeit, trotz aller
Steigerung der Beleuchtung durch den Intellekt, ist der Coitus: das Anzeichen
des diesem Willen aufs Neue zugesellten, die Möglichkeit der Erlösung offen
haltenden Lichtes der Erkenntniß, und zwar im höchsten Grade der Klarheit, ist
die erneuerte Menschwerdung des Willens zum Leben. Das Zeichen dieser ist die
Schwangerschaft, welche daher frank und frei, ja, stolz einhergeht, während
der Coitus sich verkriecht, wie ein Verbrecher. -
(schop)
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