offer    Einer der Beamten holte aus dem Werkzeugraum ein Brecheisen und brach das Schloß auf. Als sie den Deckel hochhoben, kam zunächst ein Haufen schmutziger Wäsche zum Vorschein. Und unter der Wäsche eine Leiche. Es war die Leiche eines kleinen schwarzen Mannes mit em Haar und einem kleinen, runzligen, intelligenten schwarzen Gesicht. Er trug einen fleckenlosen blauen Overall und hüfthohe schwarze Gummistiefel.

Alle begannen gleichzeitig zu sprechen.

«Das ist Gus», sagte Coffin Ed.

.«Er hat das Genick gebrochen», sagte der Sonderbeamte.

«Jetzt sind es im ganzen zwölf», sagte der Lieutenant vom Morddezernat. - Chester Himes, Heroin für Harlem. Reinbek bei Hamburg 1968 (zuerst 1966)

Koffer ⁽²⁾    Ein Schrankkoffer wurde mit der Post befördert, aufgegeben von einer Miss Fedala in Buffalo für Transportkosten von 57,50 Dollar, und sollte von einer Janet Farise (keine Adresse) abgeholt werden. Tage vergingen, doch Janet Farise erschien nicht. Der Koffer verbreitete einen fauligen Geruch. Als man ihn öffnete, fand man die Leiche eines 85 Kilogramm schweren Mannes, bekleidet mit roten Hosen und einer weißen Seidenjacke. Er hatte eine Schußwunde durch das Herz erlitten.

Die Angestellten des Postbüros in Buffalo hatten keine Adresse von Miss Fedala und erinnerten sich nur an eine sehr kleine Frau mit grauem Haar. Man nahm die Fingerabdrücke von dem Mann, aber sie stimmten mit keinen registrierten überein. Die Polizei äußerte die Vermutung, daß es sich um einen Mord im Bandenmilieu handelte, aber das Opfer war nie im Gefängnis gewesen oder hatte sich aus anderen Gründen die Fingerabdrücke nehmen lassen müssen. Ohne passende Vergleichsabdrücke waren die Fingerabdrücke wertlos.  - Robert Shapiro, Der Bauplan des Menschen. Frankfurt am Main 1995 (zuerst 1991) 

Koffer ⁽³⁾   Osiris' Bruder Set, den die Griechen Typhon nannten, zettelte mit zweiundsiebzig anderen eine Verschwörung gegen ihn an. Er nahm seinem großen Bruder heimlich Maß, fertigte einen großen Koffer von gleicher Größer an und verzierte ihn prunkvoll. Als sie einmal alle bei Trunk und Lustbarkeit saßen, holte er den Koffer herein und versprach im Scherz, ihn demjenigen zu schenken, dem er genau passen sollte. Nun versuchten sie es alle hintereinander, aber er paßte keinem. Als letzter stieg Osiris hinein und legte sich hin. Hierauf liefen die Verschwörer herzu, schlugen den Deckel zu, nagelten ihn fest, löteten ihn mit geschmolzenem Blei zu und schleuderten den Koffer in den Nil. Dies geschah am siebenten Tage des Monats Athyr, da die Sonne im Zeichen des Skorpions steht, und im achtundzwanzigsten Jahre der Regierung oder des Lebens des Osiris. Als Isis davon hörte, schnitt sie eine Locke von ihrem Haare ab, legte Trauerkleider an und wanderte untröstlich umher, um den Leichnam zu suchen.

Auf Anraten des Gottes der Weisheit suchte sie in den Papyrussümpfen des Delta Zuflucht. Sieben Skorpione geleiteten sie auf ihrer Flucht. Eines Abends, als sie müde war, kam sie an das Haus einer Frau, die vor Schrecken über den Anblick der Skorpione ihr die Tür vor der Nase zuschlug. Da kroch einer der Skorpione unter der Tür durch und stach das Kind der Frau, so daß es starb. Als Isis aber das Weheklagen der Mutter hörte, wurde ihr Herz gerührt. Sie legte die Hände auf das Kind und sprach ihre mächtigen Zauberformeln. Da wurde das Gift aus dem Körper des Kindes vertrieben, und es lebte. Später schenkte Isis selbst in den Sümpfen einem Sohne das Leben. Sie hatte ihn empfangen, während sie in Gestalt eines Falken über dem Leichnam ihres toten Gatten hin und her geflattert war. - (fraz) 

Koffer ⁽⁴⁾  

Koffer ⁽⁵⁾