Knabenträume   Als junge träumte ich oft von etwas äußerst geheimnisvollem, von etwas unaussprechlichem, das in mir eine unbestimmte kribbelnde furcht erregte, eine schleichende vibrierende angst wie vor verborgenen wachspuppen, die jeden augenblick lebend werden und herumgehen konnten, herumgehen durch die Straßen von kleinen, vor langer zeit schon aufgebauten budenstädten, eine vorahnung von künstlichen drachen und Iindwürmern, die aus grünen schleimigen grotten auftauchen, um den letzten spaziergänger zu verschlingen, ein unterschwelliges eindringen von vorstellungen an legendäre mörder, monstren und unholde dieser an absonderlichkeiten so reichen Stadt London, an verzauberte karussells, deren metallisch zirpendes orchestriongetön durch die von gaslaternen durchronnenen warmen sommerabende dringt, durch abende, darin viel ungeheures, viel böses, viel unerwartetes lauert.

Soweit John Hamilton Bancroft beim eintritt in jenen musikalischen Sésame, ouvre-toi des frankensteinischen monsters.  - H. C. Artmann, Frankenstein in Sussex (mit Fleiß und Indusrtie). Frankfurt am Main 1969 (es 320)

Knabe Traum

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