lugscheißer Ich sprang  von der Terrasse in den Garten und näherte mich der Leiche. Es war ein grauenhaftes und zugleich trauriges Bild. Ich begutachtete das faustgroße Loch im Nacken des Toten und schnupperte daran. Dann drehte ich mich zu dem Witzbold auf der Terrasse um.

»Es war kein Dosenöffner«, sagte ich. »Dosenöffner haben Messer, Scheren, Rasierklingen, Schraubenschlüssel, ja Dosenöffner, jedenfalls viele hübsche Mordinstrumente zur Verfügung, wenn sie jemanden kaltmachen wollen. Aber der Nacken von dem hier ist total zerfetzt, zerfranst, ja geradezu in Stücke gerissen worden.«

Das Monster rümpfte die Nase und wandte sich zum Gehen. Doch so richtig gehen konnte der Arme nicht. Es war eher eine faszinierende Mischung aus Humpeln und Torkeln, die er zugegebenermaßen zu einer Art sportlicher Disziplin vervollkommnet hatte.

»Wen interessiert das!« sagte er trotzig und humpelte und torkelte über die Nachbargartenmauer, wahrscheinlich in Richtung Invalidenheim. Aber nach ein paar Schritten machte er plötzlich halt, drehte sich um und beugte sich zu mir herunter.

»Wie nennt man dich, Klugscheißer?« fragte er, sein cooles Desinteresse beibehaltend.

»Francis«, antwortete ich. - Akif Pirinçci, Felidae. München 1990 (zuerst 1989)

 

Gescheitsein Klugsein

 

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