ing
Kong
Mit einem Mal schoß aus dem Beerenstrauch ein Vieh von der Größe
eines verfluchten Drei-Sterne-Bosch-Kühlschranks hervor und landete exakt vor
unserer Nase. Er war wirklich und wahrhaftig der größte und achtunggebietendste
Artgenosse, der mir jemals untergekommen war. Obwohl man bei Colourpoints geneigt
ist, ihnen die Charaktereigenschaften des liebenswürdig vertrottelten Persers
zuzuschreiben, sprach dieser satanische Mammut jeder standardisierten Beschreibung
Hohn. Sein Name »Kong« traf sozusagen den Nagel auf den Kopf. Aus dem schmutzigweißen,
zottigen Pelz, der wahrscheinlich noch nie einen Kamm gesehen hatte und deshalb,
wie bei Langhaar-Clowns vorprogrammiert, hoffnungslos verknotet war, wuchs ein
schwarzer Kopf vom Umfang einer überreifen Wassermelone hervor. Die azurblauen
Augen, die winzigen Ohren, die plattgedrückte, ja kaum existente Nase, überhaupt
sämtliche normalerweise sichtbaren Sinnesorgane und Glieder verschwanden jedoch
in diesem gigantischen Fellballen aus Dreck und Gestank, so daß Kongs Intentionen
schwer zu deuten waren. Die beiden Orientalen traten demütig zurück und machten
ihrem Gebieter Platz. Kong fixierte uns eine Weile mit seinen durchdringenden
Augen und stieß schließlich ein dröhnendes Lachen
aus, welches, wie mir schien, nicht nur die Gartenmauern, sondern das ganze
Universum erzittern ließ.
- Akif Pirinçci, Felidae. München 1990 (zuerst 1989)
King
Kong
(2, weißmäulig)