killer  John Wesley Hardin wurde, wahrscheinlich 1853, als Sohn eines Methodistenpredigers in Texas geboren. Seine Eltern erzogen ihn zum Haß gegen die Yankees aus dem Norden, gegen Neger und Mexikaner.
Als der Junge 1868, drei Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges, zum erstenmal einen Mann erschoß, war es bezeichnenderweise ein Neger, der mit anderen freigelassenen Sklaven nach Texas gekomen war. Vor der Justiz floh der Halbwüchsige mehrere Jahre lang quer durch Texas. Nirgends konnte er lange bleiben, denn wohin er auch immer kam: bald gab es Tote. ...

Dem Mord an dem Neger - Hardin behauptete stets, er habe in Notwehr gehandelt - folgten weitere Verbrechen. Der junge Wes hörte, daß drei Soldaten ihm auf den Fersen wären. Er legte sich in einen Hinterhalt und erschoß sie aus sicherer Entfernung.

Im Jahr darauf, 1869, tötete Hardin einen Polizeioffizier und einen gewissen Jim Bradley, mit dem er beim Pokern Streit bekommen hatte. Sein sechstes Opfer war ein Zirkusangestellter, den er zu Beginn des Jahres 1870 erschoß. Im gleichen Jahr folgten zwei weitere tödlich endende Auseinandersetzungen.
Ebenfalls 1870 saß John Wesley Hardin zum erstenmal im Gefängnis, zu Unrecht natürlich, wie er in seiner 1896 erschienenen Autobiographie versichert

In Longview verhaftete man ihn wegen Mordes an einem gewissen Hoffman in Waco. Obwohl Hardin die Tat hartnäckig bestritt und obwohl er sie möglicherweise auch tatsächlich nicht begangen hatte, wurde er doch eingesperrt. Hardin löste das Problem auf die übliche Weise: Als er zum Prozeß nach Waco transportiert werden sollte, setzte er sich auf halber Strecke auf Nimmerwiedersehen ab, nachdem er zuvor einen Hilfssheriff erschossen hatte.
In der Nähe von Belton wurde Wes, wie man den Jungen schon jetzt überall nannte, wiederum verhaftet. Und wieder gelang es ihm zu entkommen. Diesmal blieben drei Soldaten tot auf der Strecke. Wes hatte sich nachts heimlich von seinen Fesseln befreit und seine Bewacher im Schlaf überrascht. Er ließ ihnen keine Chance.
Wes schnitzte zwölf Kerben in seinen Revolver, bevor er anfing, sich zu rasieren«, heißt es in der >Pictorial History of the Wild West< von Horan und Sann. Es ist nicht zu bezweifeln, daß diese Zahl tatsächlich stimmt, denn jeder Fall ist detailliert überliefert.
...

... Als Hardin Ende Juni 1871 in Abilene eintraf, war Wild Bill Hickock Marshal des Ortes. Der junge Mann aus Texas war für seine unberechenbare Art bekannt. Ein Zusammenstoß zwischen dem Killer und dem Marshal schien unvermeidlich. ...

»Eines Abends hatte Columbus Carroll (Anmerkung: Hardins Freund) in einem Tanzsaal Ärger mit einem Polizeibeamten namens Carson. Wes sprang auf und richtete seine Pistole auf den Kopf des Polizisten. Er forderte ihn auf, den Saal zu verlassen und seinem langhaarigen Häuptling Wild Bill auszurichten, er solle herkommen, dann ergehe es ihm genauso. Später am Abend trafen sieh Wes und Bill auf der Straße. Hickok richtete seine Pistole gegen den jungen Hardin und forderte ihn auf, ihm seine Waffen zu übergeben. Wes zog beide Pistolen aus dem Halfter, die Mündungen gegen sich selbst gerichtet. Wild Bill senkte seine Waffe, die auf den Kopf des Jungen gerichtet war, und griff nach den Pistolen. Doch plötzlich wirbelten die beiden Pistolen herum und waren auf den Kopf des Marshals gerichtet. Wes befahl ihm seine Waffe einzustecken und keinen Arger zu machen. Und so geschah es.
«
... Auf jeden Fall kam es nie zum Duell, zum Showdown, zwischen Hardin und Hickok. Es heißt sogar, die beiden Männer hätten Freundschaft geschlossen, was nicht übermäßig glaubhaft erscheint.

Wes Hardin blieb einige Monate in Abilene und tötete in dieser Zeit nur einen Mann, wahrscheinlich aus Versehen.1872 machte Hardin wieder Texas unsicher. Er ermordete zwei farbige Polizisten, die auf ihn Jagd machten, heiratete zwischendurch ein Mädchen namens Jane Bowen und brachte einige Mexikaner um.

Im Juni 1872 wäre die Laufbahn des jugendlichen Outlaws fast zu Ende gewesen. Bei einem Aufenthalt in Trinity City geriet er mit einem gewissen Phil Subletin Streit, woraufhin ihm dieser zwei Kugeln in den Bauch schoß. sten Monaten versteckt. Freilich blieb der Polizei nicht verbor gen, daß Wes angeschossen worden war. Die Gelegenheit schien günstig, ihn ein für alle Male auszuschalten. Am 27. August wurde er gestellt, konnte aber noch einmal entkommen. Bei seiner Flucht erschoß er einen Polizisten und erhielt selbst einen Schuß in den Oberschenkel. Wenig später ergab sich John Wesley Hardin erschöpft und verwundet der Posse von Sheriff Dick Reagan von Cherokee County. Bei seiner Festnahme schoß ihm ein Polizist ins Knie. ... Man brachte den halbtoten Ourlaw ins Gefängnis von Gonza les, wo er langsam genas und auf seinen Prozeß wartete. Im Oktober schmuggelte irgend jemand unter ungeklärten Umständen Ausbruchswerkzeuge in Hardins Zelle. Wieder einmal konnte der junge Desperado entkommen. ... 1873 verdingte sich Hardin als bezahlter Killer in der berühmten Auseinandersetzung zwischen den Familien Sutton und Taylor, zwei Dynastien von Rinderbaronen, die im DeWitt-County im Südosten von Texas residierten. Hardin schlug sich auf die Seite der Taylors und machte sich zielstrebig daran, die Suttons und ihre Parteigänger zu dezimieren. Nach dem Ende der Sutton-Taylor-Auseinandersetzung ging Hardin zusammen mit Jim Taylor nach Comanche, wo er ein verhältnismäßig ruhiges Leben führte und sich hauptsächlich mit Pferderennen beschäftigte. Im Mai1874 erlitt er einen Rückfall in alte Gewohnheiten, als er den Hilfssheriff Charlie Webb nach kurzer Bekanntschaft erschoß.... Diesmal hatte er fraglos den Bogen überspannt, denn Webb war ein allseits angesehener und beliebter Mann gewesen. So begannen sich die Texas Rangers für den Fall zu interessieren. Captain Waller nahm mir einer Posse Hardins Verfolgung auf.

Die Parole »Get Hardin« (Faßt Hardin) verbreitete sich in ganz Texas. Auf die Ergreifung des Outlaws wurde eine Prämie von 4000 Dollar ausgesetzt.Hardin wandte sich nach Osten. In den folgenden drei Jahren tauchte er in Louisiana, Florida, Georgia und Alabama auf.Im August 1877 endete die Jagd auf Wes Hardin in einem Zug in der Nähe von Pensacola in Florida. John Armstrong, ein Leutnant der Texas Rangers, überrumpelte ihn und nahm ihn ohne Blutvergießen fest. Der Gefangene behauptete, sein Name sei John Adams. Erst als Leutnant Armstrong telegrafisch Papiere anforderte, die Hardins Identität eindeutig feststellten, gab sich der Outlaw geschlagen.

Der Prozeß gegen John Wesley Hardin fand Ende September 1877 in Comanche City statt. In einem Bericht, der in der >Galveston News< erschien, heißt es unter anderem: »Er (gemeint ist Hardin) war sehr gesprächig und erzählte freimütig von seinen schrecklichen Abenteuern. Er zeigte Bedauern in bezug auf seine, wie er es bezeichnete, Irrtümer und hofft auf die Zukunft.«

Wegen Mordes zweiten Grades an Hilfssheriff Webb wurde Hardin zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. 1893 begnadigte ihn Gouverneur Hogg. Nach seiner Entlassung ließ sich Hardin ausgerechnet als Rechtsanwalt nieder. Während seiner Strafzeit hatte er Jura studiert.

Am 19. August 1895 wurde John Wesley Hardin im Acme Saloon in El Paso beim Würfelspiel von hinten erschossen. Seine letzten Worte sollen gelautet haben: »Four sixes to beat - Vier Sechsen sind zu überbieten.«

ln den siebziger Jahren, so wird überliefert, erschreckten Mütter ihre unartigen Kinder mit der Drohung, sie sollten brav sein, sonst käme Wes Hardin und hole sie. -  Hans C. Blumenberg, Wanted. Steckbriefe aus dem Wilden Westen. München 1973 (dtv 933)

Killer (2) Ich habe sie umgebracht, weil sie den Tod verdient hat. Sie hat verdient zu sterben, weil sie nämlich selbst ein Killer ist. Sie mordet Männer, sie kastriert sie, sie nimmt die Eier der Männer in ihre Hände, schneidet sie dann ab, kaut sie durch und spuckt sie wieder aus. Nacht für Nacht, während Millionen von Menschen zuschauen. Dafür bekommt sie eine halbe Million Dollar im Jahr. Dafür nennt man sie einen Star — eine Journalistin. Und sie ist nicht das einzige Miststück, die einzige miese Fotze dieser Art. Bei weitem nicht. Die Welt ist voll von ihnen. Mit ihren tiefen Ausschnitten, ihren Röcken mit den langen Schlitzen, mit ihrer aufreizenden Arroganz. Sie sind Killer — Männer-Killer. Eier-Knacker. Kastrierer. Sie saugen den Männern das Leben aus — und sie saugen einem Mann die Seele aus. Sie nennen sich selbst Feministinnen, aber sie sind doch nichts anderes als Killer. - Jerry Oster, Dschungelkampf. rororo thriller 2773 1987, zuerst 1985

Killer (3) Drinnen, mit den Ellenbogen auf die einzige Theke gestützt, trinken müde und stämmige Männer einen aufrührerischen Alkohol und prahlen mit großen Silbermünzen, die mit einem Adler und einer Schlange geprägt sind. Ein Betrunkener singt unbekümmert. Einige sprechen ein Idiom mit vielen S-Lauten; es muß Spanisch sein, da man die Männer, die es sprechen, verachtet. Bill Harrigan, die rötliche Ratte aus der Mietskaserne, ist unter den Trinkenden. Er hat ein paar Schnäpse geschluckt und will sich noch einen geben lassen, vielleicht, weil er keinen Cent mehr in der Tasche hat. Er ist ganz erschlagen vom Anblick der Männer dieser Wüste. Er sieht sie in ihrer Furchtbarkeit, ihrem Ungestüm, ihrem Glück, er sieht sie abscheulich geschickt im Umgang mit störrischen Rindern und hohen Pferden. Plötzlich tritt lautlose Stille ein, von der nur das sinnlose Gegröle des Betrunkenen nichts weiß. Ein mehr als stattlicher Mexikaner mit dem Gesicht einer alten Indiofrau ist hereingekommen. Er protzt mit einem ausladenden Sombrero und zwei Pistolen an seinen Seiten. In hartem Englisch wünscht er allen Gringos, Söhnen von Hündinnen, die da trinken, einen guten Abend. Keiner nimmt die Herausforderung an. Bill fragt, wer das sei, und man flüstert ihm ängstlich zu, der Dago — der Diego - sei Belisario Villagràn aus Chihuahua. Gleich darauf erfolgt eine Detonation. Aus der Deckung hinter der Sperrkette hochgewachsener Männer hat Bill auf den Eindringling gefeuert. Das Glas fällt aus Villagràns Faust; dann fällt der ganze Mann. Der braucht keine weitere Kugel. Ohne den prächtigen Toten eines Blickes zu würdigen, nimmt Bill den Schwatz von vorher wieder auf: »Wirklich?« sagt er. »Also, ich bin Bill Harrigan aus New York.« Der Betrunkene singt nach wie vor, bedeutungslos.

Der abschließende Höhepunkt ist leicht zu erraten. Bill nimmt Händedrücken und Schmeichelworte entgegen, Hurrarufe und Whiskies. Einer bemerkt, daß sein Revolver noch kein Zeichen hat und schlägt ihm vor, er solle eines hineinritzen, um den Tod Villagràns zu vermerken. Billy the Kid nimmt zwar das Schnappmesser des Betreffenden entgegen, aber er sagt: »Es lohnt sich nicht, Mexikaner zu notieren.« Das genügt wohl noch nicht. In dieser Nacht breitet Bill seine Decke neben der Leiche aus und schläft bis zum Morgengrauen - aus Angabe.  - (bo3)

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