euschheitsprüfung
Crates aus Pergamus erzählt, bei Parium am Hellespont habe es eine Gattung von
Menschen gegeben, die er Ophiogenen nennt, welche Schlangenbisse durch bloße
Berührung zu heilen und durch Auflegen der Hand das Gift aus dem Körper herauszuziehen
pflegten. Auch Varro gibt an, es gebe dort noch einige Menschen, deren Speichel
den Schlangenbiß heilt. In Afrika lebte, nach Agatharchides, ein ähnliches Volk,
die Psyller, so genannt von ihrem Könige Psyllus, dessen Grabmal sich an der
Seite der größeren Syrte befindet. Ihr Körper enthielt ein für die Schlangen
tödliches Gift, durch dessen Geruch diese in Schlaf versetzt wurden. Bei ihnen
herrschte die Sitte, die neugeborenen Kinder den gefährlichsten Schlangen vorzuwerfen
und auf diese Weise die Keuschheit ihrer Gattinnen zu prüfen; wenn nämlich die
Schlangen nicht vor den Kindern flohen, so waren diese im Ehebruch erzeugt.
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