Nackt lag sie da in meinen starken Armen, Ich voll von
Liebe und sie voller Liebreiz. Nun liegt er müd, zu dieser
bösen Stund, Geschrumpft und saftlos, eine welke Blume.
Du falscher, schlimmer Herzensdeserteur Verließest
mich, du Mörder meines Rufs. Welch irrigen Zauber brauchst
du, dich zu zeigen. So treu der Unzucht, so untreu der
Liebe? Die Trine zeige mir, die letzte Hure, Die jemals
du bisher im Stich gelassen. Wenn Laster, Krankheit und
Skandal dich riefen, Wie schnell warst du bereit, mir zu
gehorchen? Ein brüllend-wilder Hektor in den Straßen Sich
raufend, balgend, alle und jeden zausend; Jedoch wenn König,
Vaterland ihn brauchen, Dann schrumpft der Kerl und ist
nicht mehr zu sehen. Und doch zeigt sich gerade deine Kraft Im
Freudenhaus, wo jede Ritze klafft. Wenn aber Liebe deine
Hilfe braucht, Du niedriger Verräter, stehst du nicht. Schlechtester
meiner Teile, meist gehaßter, Ein Wetzpfahl, stadtbekannt,
im Dienst von allen, An dem jedwede Hur die Fotze reibt Wie
Säue sich an Gattern grunzend wetzen; Sei du ein Opfer nimmersatter
Schwären, Verzehre dich im Tripper ohne Rast; Laß Harnzwang,
Blasenstein dein späteres Los sein; Mögst du nicht pissen,
der nicht spenden wollte, Als alle meine Lust von dir abhing.
Mögen zehntausend bessere Kerls bereit sein, Dein Unrecht
an Corinna wettzumachen.
|