Sie schlang die Arme um mich und preßte sich verfroren an mich.

Schweigend betrachteten wir den Ohnmächtigen, sie mit einer solchen Angespanntheit, daß ihr der Mund ein wenig offen stand und ein kleines Stückchen rosa Zunge hervorsah. Sie merkte, daß ich sie betrachtete und hob die Augen zu mir auf. Ich entdeckte soviel Zärtlichkeit und Inbrunst darin, daß bald darauf unsere Lippen sich begegneten und unsere Zungen sich zu einem Kuß voller Zurückhaltung vermischten. Dann taxierten wir mit keuscher Hand gegenseitig unsere respektiven Reize. Mein Slip fiel schamhaft zu meinen Füßen, die kleine, energische Faust Meves zog mich zum Diwan hin und dort begann ich mit geschlossenen Augen die Wirkungen der reinsten Geistigkeit zu spüren. In dem schattigen Tal an dem schäumenden Wassergraben stillte die Katze ihren Durst und ihre rauhe Zunge zuckte über einen kleinen Fels, als wolle sie eine Quelle daraus hervorsprudeln lassen. Ich sagte mir zwar immer wieder: »Schön bei der Stange bleiben«, am Ende ließ ich mich doch mitreißen, denn, so fragte ich mich: »Was für eine Stange denn ?« und bald geschah das Wunder, ich löste mich in Sterne auf und benetzte den Himmel.

Als ich wieder vom Himmel herunter nach Dublin zum Dichter Padraic Baoghal kam, ruhte ein süßes Köpfchen auf mir und seine Haare vermischten sich mit denen, womit eine sonderbare Laune der Natur das weibliche Aller-Intimste schmückt. Ich fuhr Meve langsam mit den Fingern durchs Haar und sie zitterte. Sie wollte den Kopf heben, aber befehlend drückte ich ihn nach unten und von neuem genoß ich die schamhaften Verzückungen meiner kleinen (unsterblichen) Seele.  - (sally)