artenspiel
Er sagte ihm, er käme, damit er sich gründlich auf Goll vorbereite.
Der »große Rote« hieß ihn hunderttausendmal willkommen und gab ihm gut zu essen
und zu trinken. Dann fragte er ihn, ob er nach dem Mittagessen mit ihm Karten
spielen wolle. Conán willigte ein, wenn es ihm so beliebe. Er fragte ihn, was
sie aufs Spiel setzen wollten. Conán meinte, in Irland sei es üblich, den Kopf
aufs Spiel zu setzen. Derjenige, der verloren habe, müsse dann seinen Schädel
auf den Block legen. Er würde ihm dann auf der Stelle abgehauen.»Abgemacht!« sprach der »große Rote«. Sie spielten ein Spiel, und Conán gewann.
Er befahl dem »großen Roten«, den Kopf auf den Block zu legen. Conán schlug
ihn alsdann ab und ging mit dem Kopf zu seinen Brüdern. Er erzählte ihnen, er
habe nun den »großen Roten« getötet. Der »große Rote« hatte eine Schwester.
Goll heiratete sie und nahm sie mit nach Irland. - (
ir
)
Kartenspiel (2) Als ich acht Jahre alt war und längere
Zeit bei meiner Großmutter wohnte, pflegten wir, wenn wir unsere Arbeiten beendet
hatten, ein Kartenspiel zu spielen, das „Leben und Tod" heißt. Die alte
Frau, mit der ich allein lebte, hatte mir das Kartenspiel beigebracht, um mich
zu unterhalten. Es war ein Glücksspiel der einfachsten Art, so primitiv, wie
Glücksspiele sein, müssen, denn wenn sie schwieriger werden, wenn die Geschicklichkeit
sich einmischt, dann werden die reinen Vorstellungen vom .Glück getrübt. Gespielt
wurde es mit einem Spiel von zweiunddreißig Karten, die sämtlich ausgeteilt
wurden. Jeder bekam die Hälfte davon. Die untersten Karten waren die vier Sieben,
die obersten die vier Asse. Die höhere Karte stach die niedere. Wurden beim
Abziehen zwei Karten aufgedeckt, die gleichen Rang hatten, dann mußte gedeckt
werden. Wir legten dann jeder eine Karte umgekehrt auf die gleichen Karten und
auf die umgekehrte wiederum eine aufgedeckte. Wer jetzt die höhere Karte hatte,
strich alle auf dem Tisch liegenden Karten ein. Eine Partie konnte, wenn das
Glück wechselte, wohl eine Stunde und länger dauern. Dieses Spiel spielten wir
ohne Einsatz, und ich vermißte den Einsatz nicht, weil der Wechsel der Chancen
mir hinreichendes Vergnügen machte. Wer das Spiel gewann, der lebte; wer es
verlor, der war tot. - Friedrich Georg Jünger, Die Spiele. München 1959
Kartenspiel (3) Plötzlich verstand Funcke die Funktion
des Kartenspielens in Gastgärten, Verklebung der Zwischenräume im grünen
Naturidyll, durch die man die leere wasserblaue ZEIT sah, für jene Leute,
die nicht lieben, nicht grad arbeiten und nicht meditieren, die sich auf nichts
zu freuen haben und die nichts planen. - (met)
Kartenspiel (4)
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Nicole Claveloux
, La Belle et la Bête