Karrendeichsel    Sie sah ihn an. Sie hatte verdammt blaue Augen. Sie sagte noch:

— Ich weiß nicht mehr.

Und dann legte sie ihre Hand auf seinen Hosenlatz1.

— Schauen Sie dort, der Schubkarren der Toten, der mit der Strömung der Liffey der Irischen See entgegenschwimmt.

Er sah hin. Auf dem Fluß schwamm tatsächlich ein Schubkarren. CalHnan gab ein schwaches Stöhnen von sich, um zu bedeuten, daß er ihn gesehen hatte. Die Hand auf seinem Hosenlatz blieb dort, unbeweglich und zudringlich, eine gar nicht so kleine, ziemlich fleischige Hand, deren Wärme allmählich durch den Stoff des Kleidungsstücks hindurchging. Callinan wagte sich nicht zu bewegen, aber nicht sein ganzer Körper folgte den Befehlen seines Willens, irgendein Teil lehnte sich auf.

— Nun ja, sagte er, er schwimmt, der Schubkarren. Gertie fuhr mit der Hand über die Deichsel des menschlichen Karrens, die neben ihr ins Wippen kam.

— Warum habt ihr mich nicht getötet ? fragte sie. Um mich übers Pflaster zu rollen und dann ins Wasser zu werfen wie die andere ?

— Ich weiß nicht, stotterte CalHnan, ich weiß nicht.

— Ihr werdet mich töten, nicht wahr ? Ihr werdet mich töten? Ihr werdet mich in den Fluß werfen wie meine Kollegin, wie Sir Theodore Durand, der mich so ehrbar liebte ?

Ein Frösteln lief ihr übers Rückgrat, und nervös aber kräftig drückte sie das, was sie in der Hand hielt.

— Sie tun mir weh, murmelte Callinan.

1 In Irland allgemein üblicher Teil des männlichen Anzugs. (A. d. Ü.)

 - (sally)

Karren

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