arpfen Der
brave Fisch ist nicht bloß bei seiner Fruchtbarkeit und Zählebigkeit vorzüglich
gut zu züchten, sondern bei seinem Fett und seinem Wohlgeschmack auch vorzüglich
gut zu essen. Schon mariniert erregt er eine günstige Vorstellung, gebacken
stille Befriedigung, in schwarzer Sauce allgemeine Anerkennung, als Ragout
ungeteilte Zustimmung, gebraten lauten Beifall, in Gelee aufrichtige
Bewunderung und blaugesotten endlich jenes tiefe, innige Entzücken, für
das die Auserwählten überhaupt keine Worte haben und das man daher kurz und
bündig als »blaue Karpfen-Seligkeit« bezeichnet. Über den blauen Karpfen im
ganzen gehen nur zwei Dinge: die höchst delikate Karpfenmilch, die auch
gebacken als selbständiges Gericht auftritt, und die noch delikatere Karpfenzunge,
d.h. der Gaumen des Fisches, ein wahres quinto elemento, wie die Spanier
sagen, dessentwegen selbst verschämte Feinschmecker nicht selten um den Kopf
des Tieres zu betteln wagen.
- (
ap
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