Zu Hause entfernte er den Lack; es waren schuppenähnliche Stückchen, die
in der Farbe an karamellierten Zucker erinnerten. Er entfernte sie mit einem
Fischmesser. Darunter war sein glanzloses trauriges Gesicht; wie mit Asche überstäubt
sah es nicht aus wie das Gesicht eines Edlen, sondern wie das eines alten, von
allen verlassenen Mannes. Er wohnte nämlich in einem ungesunden Keller, den
außer ihm nie jemand betrat. Der Verputz löste sich von den Wänden und fiel
auf die Erde. Er schob ihn mit dem Fuß in die Ecken. Er verachtete den Besen
und kehrte daher nie. Einen künstlicheren Menschen als ihn gab es nicht; er
hatte auch eine Holzhand, die in einem Handschuh steckte. In dem Keller stand
ein eisernes Feldbett und ein Toilettentischchen. Statt des Klos war in einer
Ecke ein Schlund, der direkt in die Kloake mündete. Wahrscheinlich zeigten sich
hin und wieder auch Mäuse. Aber dieser Umstand ist zweitrangig. Zu Hause trug
er einen Wintermantel als Morgenrock, denn in seiner Behausung herrschte, da
sie ein wenig unter der Erde lag, stets eine winterliche Temperatur. Dort blieb
er den ganzen Tag verkrochen, und man kann nicht sagen, daß er den Tag mit Denken
hinbrachte, dazu hatte er nämlich keinerlei Veranlagung, und es hatte ihn auch
nie interessiert. In seiner Jugend soll er sehr schön gewesen sein — heißt es
— und eitel. Er wurde aber nur bewundert, solange er den Mund nicht aufmachte,
dann wurde nämlich als das Symbol seines äußerst dürftigen Geisteszustandes
eine törichte und läppische Stimme vernehmbar. -
(cav)
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