In mir magst du die Zeit des Jahres sehn, In mir siehst Dämmrung du von bleichen Tagen, In mir siehst du des Feuers letztes Sprühen, Siehst du mich so, dann wächst in deiner Brust |
- Shakespeare, Übs. Therese Robinson
Jahreszeit (2) Ich fürchte, man
wird in Deutschland und sonst darüber reden, daß ich den Herbst
zur höchsten Joditzer Idylle aufgespart, ihn der eben zu nichts führen kann
als in Schneewege. Aber ein phantastischer Mensch wie Paul genießt im Herbste
außer diesen selber noch voraus den Winter mit seiner
Häuslichkeit und den Frühling mit seinen poetischen
Fernmalereien, indes der angekommene Frühling schon in den Sommer
zerfließt, der Sommer aber gar ein Stille- und Mittelstand
der Phantasie, zu verwandt dem Herbste , und zu fern verwandt dem Frühling ist.
Noch jetzo sieht er im Nachsommer durch die halbdurchsichtigen Bäume fern im
andern Jahre Blütenschneegebirge stehen und begeht sie wie eine Biene honigtrunken,
die in der Nähe unter den Händen zerrinnen, und die weitaussehendsten Plane
der Lenzreisen und Lenzernten werden entworfen und durchgenossen und im Frühling
selber ist die Hauptsache schon vorbei. Wenn die Landschaftmaler den Herbst
vorziehen: so tut es der geistige, der Dichter, wenigstens im Alter. - Jean Paul, Selberlebensbeschreibung
Jahreszeit (3)
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