agdpech
Unglück auf der Jagd hatte immer einen guten Grund. Das
konnte doch nur daher kommen, daß seine Frau ihn während seiner Abwesenheit
betrogen hatte. Sie wußten nur zu gut, daß Jagdpech stets durch eheliche Untreue
hervorgerufen wird. Daher machten sich die Brüder auf den Weg ins Dorf, um den
Übeltäter nach Möglichkeit zu ertappen. Mit Fackeln bewaffnet, versteckten sie
sich hinter der Hütte ihres Bruders und warteten ab, was während der Nacht geschehen
würde.
Als es im Dorfe still geworden war und selbst die Hunde zu schlafen schienen,
sahen die drei Brüder plötzlich eine Gestalt vom Flusse her auf die Hütte zuschleichen.
Bevor sie den nächtlichen Besucher erkennen konnten, war dieser in der Hütte
verschwunden, und als die Brüder dort eindrangen, sahen sie den Häuptlingssohn
vom Nachbardorf neben der Frau ihres Bruders sitzen. Voller Zorn fielen sie
über ihn her und schnitten ihm den Kopf ab, den sie als Zeichen ihrer vollzogenen
Rache über den Hütteneingang hängten. - Nordamerikanische
Indianermärchen. Hg. Gustav A. Konitzky. Düsseldorf, Köln 1982 (Diederichs,
Märchen der Weltliteratur)
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