ntelligenz, künstliche In jüngster Zeit hat die AI-Forschung über das Verständnis natürlicher Sprache sich etwas vom Verstehen einzelner isolierter Sätze ab- und Bereichen wie dem einfacher Kindergeschichten zugewandt. Hier ein bekannter Scherz für Kinder, der die "Offenheit" von Situationen im täglichen Leben illustriert:

 

Ein Mann flog in einem Flugzeug.
Leider fiel er hinaus.
Glücklicherweise hatte er einen Fallschirm bei sich.
Leider funktionierte dieser nicht.
Glücklicherweise befand sich ein Heuhaufen unter ihm.
Leider steckte eine Heugabel drin.
Glücklicherweise verfehlte er die Heugabel.
Leider verfehlte er den Heuhaufen.

Das kann beliebig weitergeführt werden. - (hof)

Intelligenz, künstliche (2) Zwei ziemlich berühmte Programme sind „Doctor", erfunden von Joseph Weizenbaum, und „Parry", erfunden von Kenneth Colby. Das erstgenannte soll einen Psychiater simulieren, der die „nondirektive Therapie" anwendet, das andere soll die gedankliche Struktur des Paranoiden simulieren. Ein  frontaler Zusammenstoß zwischen den beiden Programmen wurde über ein Computernetz arrangiert; das folgende ist ein kurzer Auszug aus dem Protokoll:

Parry: Ich verstehe Ihre Beweggründe nicht.
Doctor: Warum verstehen Sie meine Beweggründe nicht?
Parry: Sollte ich das nicht sein?
Doctor: Warum haben Sie das soeben gesagt?
Parry: So ist es eben.
Doctor: Angenommen, es ist eben nicht so
Parry: Was dann?
Doctor: Ich bin nicht sicher, ob ich Sie vollständig verstehe.
Parry: Sie reiten zu sehr auf der gleichen Frage herum.
Doctor: Was sagt Ihnen diese Ähnlichkeit?
Parry: Ich verstehe Sie nicht.
Doctor: Hätten Sie gerne, daß Sie in Wirklichkeit ich wären?
Parry: Es wäre allmählich an der Zeit, daß Sie etwas Interesse für meine Gefühle zeigten.
Doctor: Oh? Ich zeigte Interesse für Ihre Gefühle?

  - (hof)

Intelligenz, künstliche (3) 

Intelligenz, künstliche (4)  Das "anatomisch korrekte" Sexspielzeug für einsame oder narzisstische Männer, die lieber in ihrer Wunschwelt bleiben, ist natürlich eine Sklavin, die stets in Liebe zu ihrem Herrn verbleibt, stets bereit zum Sex ist und weiß, was ihr Liebhaber mag oder nicht: "Always Turned On and Ready to Talk or Play". Angeblich soll sie nicht nur Sexroboter sein, sondern dem Manne auch als Partnerin oder Freundin dienen, die ihm zuhört und ihm antwortet. Und weil die Wünsche der Männer verschieden sind, gibt es mehrere Varianten von Roxxxy, die zwischen 7.000 und 9.000 US-Dollar, einschließlich Notebook für die Steuerung, kosten sollen. Nicht nur lassen sich körperliche Eigenschaften wie Haarfarbe oder Brustgröße oder ethnische Herkunft bei der Bestellung bestimmen, sondern auch unterschiedliche Persönlichkeiten. Mal eher wild und abenteuerlich, oder eher scheu, angeboten wird auch die fürsorgliche Variante. Offenbar ist es auch möglich, neue Verhaltenseigenschaften oder auch neue Persönlichkeiten zu kreieren, die sich die Roxxxy-Liebhaber dann gegenseitig zuspielen können. - Florian Rötzer, telepolis vom 11. Januar 2010

Intelligenz, künstliche (5)  Das große KI-System - Plasma mit künstlicher Intelligenz -, das mit der Lösung schwerwiegender Probleme für Sternensysteme in ihrem Bereich der Galaxis betraut war, stellte Zeit zur Verfügung, die man für den Privatgebrauch kaufen  konnte. Also hatte er einen Antrag eingetippt und die komplette Summe der Handels-Credits überwiesen, die er in den letzten paar Monaten gespart hatte.

Von Formalhaut, wo das Plasma trieb, bekam er eine positive Rückantwort. Das Team, das den Verkehr mit dem Plasma regelte, willigte ein, ihm fünfzehn Minuten der Plasmazeit zu verkaufen.

Bei dem Tarif, den man ihm berechnete, war er motiviert, dem Plasma seine Daten äußerst geschickt und rasch einzugeben. Er teilte dem Plasma mit, wer Rybus war - was dem Kl-System Zugriff auf ihre kompletten Dateien erlaubte, einschließlich ihres psychologischen Profils -, und er informierte es, daß seine Kuppel ihrer Kuppel am nächsten lag, und er informierte es über ihren verbissenen Lebenswillen und ihre Weigerung, Krankenurlaub oder zumindest die 'Verlegung von ihrer Station zu akzeptieren. Er stülpte seinen Kopf in die Schale für psychotronischen Output, damit das Plasma auf Formalhaut direkt auf seine Gedanken zugreifen konnte, und machte ihm so all seine unbewußten, marginalen Eindrücke, Erkenntnisse, Zweifel, Ideen, Ängste, Bedürfnisse zugänglich.

»Bis zur Antwort wird es fünf Tage dauern«, signalisierte ihm das Team. »Wegen der großen Entfernung. Ihre Bezahlung ist eingegangen und verbucht worden. Over.«

»Over«, sagte er verdrießlich. Er hatte alles investiert, was er hatte. Ein Vakuum hatte seine Reserven aufgezehrt. Aber das Plasma war in Problemlösungsfragen die letzte Instanz. WAS SOLL ICH TUN? hatte er das Plasma gefragt. In fünf Tagen würde er die Antwort haben. - Philip K. Dick, Ätherfesseln, Luftgespinste. In: P. K. D., Der Fall Rautavaara. Zürich 2000

Intelligenz, künstliche (6)  Gerade als der Chor einsetzte, verstummte das Audiosy-stem seiner Kuppel; ein externes Kontrollsystem hatte es zum Schweigen gebracht.

»Übertragung von Formalhaut.«

»Empfangs bereit.«

»Bitte auf Videoempfang gehen. Zehn Sekunden bis zum Start.«

»Vielen Dank«, sagte er.

Ein Textverarbeitungsdokument erschien auf seinem größeren Bildschirm. Es war das KI-System, das Plasma, das sich einen Tag früher meldete.

SUBJEKT: RYBUS ROMNEY
ANALYSE: THANATÖS
PROGRAMMVORSCHLAG: VÖLLIGE KONTAKTABSTINENZ IHRERSEITS
ETHIKFAKTOR: HAT SICH ERÜBRIGT
      **WlR DANKEN IHNEN**

Blinzelnd sagte McVane automatisch: »Ich habe zu danken.« Er hatte bisher erst einmal mit dem Plasma zu tun gehabt, und er hatte vergessen, wie kurz und bündig dessen Antworten waren. Der Bildschirm war wieder leer; die Übertragung war beendet.

Er war nicht ganz sicher, was »thanatös« heißen sollte, aber er war beinahe sicher, daß es etwas mit Tod zu tun hatte. Es bedeutet, daß sie stirbt, überlegte er sich, während er sich in die Referenzbank des Planeten eintippte und um eine Definition bat. Es bedeutet, daß sie stirbt oder dem Tode nahe ist, soweit ich weiß.

Er hatte jedoch unrecht. Es bedeutete todbringend.

Tod bringend, dachte er. Zwischen Tod und todbringend besteht ein gewaltiger Unterschied. Kein Wunder, daß das KI-System ihn hatte wissen lassen, daß der Ethikfaktor sich für ihn erübrigt hatte.

Sie ist ein Killerwesen, wurde ihm klar. Tja, darum kostet es so viel, das Plasma zu konsultieren. Man bekommt keine auf Spekulationen basierende Wischiwaschi-Antwort, sondern kategorischen Bescheid.   - Philip K. Dick, Ätherfesseln, Luftgespinste. In: P. K. D., Der Fall Rautavaara. Zürich 2000

Intelligenz, künstliche (7) 

Intelligenz, künstliche (8) 

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