Inständigkeit   Sicherlich verlor ich sehr schnell das Bewusstsein von Ort und Zeit. Alles wurde zu etwas wie einem verworrenen Gesumm, das markiert war von dumpfen Schlägen, Ausrufen, Lachen, Geflüster. Als ich dann plötzlich die Augen wieder aufmachte, sah ich, dass man mich auf die Beine gestellt hatte, dass ich meinen Mantel über der Schulter hatte, meinen Regenschirm in der Hand. Der Pub war fast vollkommen leer. Der Wirt rauchte auf der Türschwelle eine Zigarre. Ein Serviermädchen warf Sägespäne auf den Fußboden. Die Frau hatte einen dicken Pelzmantel angezogen und der Mann schlüpfte mit Hilfe eines Kellners in eine weite Houppelande mit einem Fischotterfell. Und auf einmal drehte er sich mit einer einzigen Bewegung des Körpers nach mir um und schleuderte mir mit einer fast donnernden Stimme entgegen: »Das Leben, junger Mann, es ist ein Weib, ein hingespreitet Weib, mit dicht beieinander quellenden Brüsten und großer, weicher Bauchfläche zwischen den ausladenden Hüften, mit schmalen Armen und schwellenden Schenkeln und halbgeschlossenen Augen, das in herrlicher, höhnischer Herausforderung unsere höchste Inständigkeit beansprucht.«  - (per)
 

Flehen

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