nsektenbein   Welchen teils absonderlichen Zwecken die Insektenbine dienen können, das verblüfft gelegentlich sogar Naturfreunde mit einiger Kenntnis der Insektenbiologie. Bei den Zikadenwespen aus der Familie der Hautflügler bildet das vierte und fünfte Fußglied an den Vorderfüßen der Weibchen (und nur bei diesen) ein zangenähnliches Greiforgan. Da die Tiere Parasiten sind und ihre Eier mittels Legebohrer in Zikadenlarven einbringen, dient ihnen die Greifzange zum Festhalten der Opfer. Sie besteht aus einer großen einschlagbaren Klaue, mit der die Zikadenlarve derart gegen das gepolsterte Fußglied gedrückt wird, daß sie unverletzt bleibt. Denn als zukünftiger, die erste Nahrung spendender Wirt der nächsten Generation muß sie ja weiterleben.

Andere Merkwürdigkeiten sind Beine, die mit einem vom Insekt selbst erzeugten klebrigen Sekret überzogen sind und als »Leimruten« zum Fang kleinerer Arten dienen. Mit »Klammerbeinen« und Haftorganen verschiedener Art halten die Männchen vieler Inscktenarten ihre Weibchen bei der Begattung fest. Beim Gelbrandkäfer sind die verbreiterten Endglieder des rechten Vorderbeins mit zahlreichen Saugnäpfchen besetzt. Sie bilden insgesamt eine Haftscheibe, mit der sich das Männchen im Wasser am Halsschild des Weibchens festhält.

Aber die Beine dienen natürlich auch zum Laufen und Springen.   - Theo Löbsack, Das unheimliche Heer. Insekten erobern die Erde. München 1991 (dtv 11389)

Bein, tierisches Insekt
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