nnentier Der Parasit wurde zum millionenfachen Quälgeist am Leib des Menschen, und es war kein Dichter, der ihn dazu machte. Es war ein Wissenschaftler, eine europäische Autorität, ein Helminthologe, der damit seine Lieblinge, die Eingeweidewürmer, in Schutz nehmen wollte: Carl Asmund Rudolphi, eine Kapazität, welche die Anzahl der beschriebenen Helminthen verdreifachte.
Er wollte mit der seit Linné umhergeisternden Vorstellung, die Eingeweidewürmer könnten als freie Tiere leben, ein für allemal Schluß machen. Und um der Tatsache Rechnung zu tragen, daß im Innern lebender Tiere nicht nur in den Eingeweiden, sondern auch im Muskelfleisch kleinere lebende Tiere zu finden sind, prägte er den Begriff des Entozoon.
Sein lateinisch verfaßtes Monumentalwerk, das 1808 bis 1810 in Amsterdam erschien, hieß: Entozoorum sive vermium intestinalium historia naturalis — Naturgeschichte der Eingeweidewürmer oder Entozoen.
Von »Innentieren« — so muß man den aus dem Altgriechischen abgeleiteten Ausdruck
Entozoen übersetzen — handelte also das epochemachende Buch. Der Begriff wurde
von der Forschung sofort aufgegriffen. Er ist bis heute gebräuchlich, vor allem
in der angelsächsischen Welt. - (
par
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