nformant    »Es hat Ärger gegeben.«

»Wirklich? Das ist ungewöhnlich.«

»Dupiro, der Lumpensammler.«

»Aller guten Auskünfte sind drei. Was ist los?«

»Ersäuft haben sie ihn, in Marsamuscetto. Wurde bei Manderaggio angespült. War ziemlich verstümmelt.« Stencil dachte an die »Große Belagerung« und an die Türken: an die Leichenflottille.

»Es müssen die >Banditti< gewesen ein. Eine Bande von Attentätern und Berufsmördern. Sie wetteifern miteinander, neue und ausgeklügelte Todesarten zu entwickeln. Die Genitalien des armen Dupiro - sie haben sie ihm in den Mund genäht. Eine Seidennaht, die jedem Chirurgen Ehre gemacht hätte.«

Stencil wurde es übel.   - (v)

Informant ⁽²⁾  »Hast du dich wegen meiner Onkel umgehört, Isaac? Meine Onkel bedeuten mir viel.«

»Ich versuche es, Wadsworth. Ich kann nichts gegen die Bewerberlisten des Staatsdiensts machen. Abet bei der Abteilung für städtische Parkanlagen könnte man eine Tippse unterbringen.«

»Meine Onkel können nicht Schreibmaschine schreiben, Isaac.«

Der Chef mußte Wadsworth mit Gefälligkeiten bei det Stange halten, mit kleinen und großen. Er besorgte Gelegenheitsarbeiten für Wadsworths weitschweifige Sippe, Onkel, Cousins und Freunde. Wadsworth wollte keinen Nutzen für sich selbst aus seinen Diensten ziehen. Er war der beste Informant, den Isaac je gehabt hatte. Als berufsmäßiger Einbrecher, gelegentlich auch Brandstifter, verkaufte er Uhren und Schuhe an Feuerwehrmänner, Kanalarbeiter und die Söhne einiger Mafiosi. Wadsworth stand in Verbindung mit Taschendieben, Shylocks und kleinen Erpressern in der ganzen Stadt und schnappte jede Information auf, ehe sie bis auf die Straße vordrang.

»Wenn du wegen deiner Mutter gekommen bist, kann ich dir nicht helfen, Isaac. Maskierte, die den Leuten Schädel einschlagen, ohne in die Ladenkasse zu langen - ich halte das für Laienkram.«  - Jerome Charyn, Marilyn the Wild. München 1996