Indizienbeweis  Ein verbrannter, in Teilen verbrannter, bis zur Unkenntlichkeit teilweise verbrannter, versuchsweise verbrannter oder einem starken Herdfeuer genäherter Kopf, der übers Jahr mit Haut und Haaren aus einem von der lieben Sonne trockengelegten Bombentrichter auftaucht und tatsächlich hieb-und stichfest auf die Leiche eines chronisch oder akut thalliumvergifteten sowie konkurrierend mit einer starken Dosis Schlafmittel betäubten, dann erschlagenen und zerstückelten Malers oder Anstreichers paßt, der erhebliche Mengen Malvenblütentee getrunken hat, kann wahre Wunder bewirken und zum spurlosen Verschwinden sämtlicher Befunde mehrerer beispielhafter, in monatelanger Arbeit exakt und mit peinlicher Genauigkeit vorgenommener und erstellter kriminaltechnischer, kriminalwissenschaftlicher und gerichtsmedizini-scher Untersuchungen und Gutachten führen. Regierungskriminalrat Dr. Leszczynski, Wiesbaden, Bundeskriminalamt, nach der Wiederaufnahme des Verfahrens im zweiten Prozeß gegen Maria Rohrbach: „Der Thalliumgehalt aus dem Ofen des Hauses Rohrbach ist als durchaus normal anzusehen." Prof. Dr. Geilmann, Universität Mainz, Institut für anorganische und analytische Chemie: „In jedem Ofenruß läßt sich das ganze periodische System nachweisen. An für eine Abscheidung günstigen Stellen schlägt sich der größte Teil des Thalliums mit anderen, bei der jeweiligen Verbrennungstemperatur flüchtigen Metallen wie Blei, Zink, Silber, Quecksilber, Germanium und so weiter nieder. An solchen Stellen kann im Laufe der Zeit eine so erhebliche Anreicherung erfolgen, daß der Nachweis nach den üblichen spektographischen Methoden möglich wird." Prof. Dr, Kaiser, Dortmund: „Elemente wie Eisen, Titan und so weiter ergeben im Spektrum alle die gleiche grüne Strahlung wie Thallium. Die im Ruß festgestellten Kochsalzmengen sind normal. Man sollte doch darauf hinweisen, daß Kochsalz ein in der Küche nicht gerade in kleinen Mengen verwendetes Gewürz ist." Prof. Dr. Kraut, Dortmund, Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie: „Die Befunde sind in keiner Weise beweiskräftig dafür, daß im Herd menschliche Substanzen verbrannt wurden. Fett, Kochsalz, Phosphat und Spuren von Aminosäuren können ebensogut der Verbrennung von Speiseresten, insbesondere von Fleisch- und Fettabfällen entstammen." Prof. Dr. Kremer, Universität Gießen, und Prof. Dr. van Marwyck, Bremen, Staatliches Hygiene-Institut: „Titan, Barium, Vanadin, Kobalt, Nickel und Thallium können regelmäßig im Blut und in den Organen von normalen Menschen sowie von Tieren nachgewiesen werden und sind nicht charakteristisch für das Blut eines Malers."  - (net) 
 

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