I-kunst  Die außergewöhnliche Fähigkeit, alles anders zu sehen, umzusehen, umzudenken, sich der Bruchteile fertiger Gegenstände und von dritten geschriebener Sätze zu bedienen, veranlaßten Schwitters zu einer neuen Kategorie von Kunstausübung, der „i"-Kunst. Alles was er aufnahm, alles was er ein weniges [!] veränderte, indem er es dadurch zu einer neuen Funktion brachte, den „Punkt auf das i" setzte, wurde zu einem eigenen Werk Schwitters'. Er hatte keinerlei Bedenken, Teile von Arbeiten oder Funden anderer sich zuzueignen, und er fand dies in seiner absoluten Hemmungslosigkeit höchst natürlich, auch wenn sein Vorgehen manchmal das Plagiat streifte. Doch stets war er von seinem guten Recht und seiner Originalität überzeugt. Nichts und niemand konnte ihn je von dieser Benützung oder Umgestaltung abhalten oder abbringen, denn für ihn war alles um ihn nur Material, dem er einen neuen Wert verlieh. - Raoul Hausmann, nach: Adelheid Koch, Ich bin immerhin der größte Experimentator Österreichs: Raoul Hausmann. DADA und Neodada. Innsbruck 1994
 
 

Avantgarde

 

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