ydromantie Wasser kann man auf mannigfache Weise schöpfen. So entnehmen manche es fließenden Gewässern und tun es in ein Glas, damit es sich setzt. Andere holen es aus stillen Weihern und kochen es fortwährend, den Geistern zu Ehren, die ihrer Meinung nach die Gewalt über die Wasser haben. Deren aller Herr und Fürst ist Salathiel, wie die Meister sagen. Aber das ist Aberglauben, denn Gott allein ist Herr über die Wasser und alle Dinge, denn er hat sie aus Nichts erschaffen; das kann der Teufel nicht. Der Teufel kann zwar diesen Anschein erregen, sofern ihm das von Gott wegen unserer Sündhaftigkeit und unseres Aberglaubens erlaubt wird. In Wahrheit aber kann er nicht das kleinste Ding, das je erschaffen wurde, von neuem schaffen. Er kann auch das Wesen des einen Dinges nicht in das eines anderen verwandeln, außer in der Phantasie und dem äußeren Anschein nach. O wie oft und nachhaltig ein frommer Mann zum Gegenstand argwöhnischer Betrachtung und Verleumdung wird, vergebens, nur aufgrund der Ränke des bösen Teufels. Das, Meister, mußt du alles büßen oder aber ewiglich verloren sein. Dies sind die Worte der heiligen Schrift: »Die Sünde wird nicht vergeben, es sei denn, du gibst wieder, was du genommen hast.« Oh, wie kannst du jemandem seinen Leumund wiedergeben? Sieh dich vor!
Es ist dem bösen Teufel nicht genug, daß er
die Menschen mit gewöhnlichem Wasser verführt, er tut das auch mit
geweihtem Wasser. Denn es gibtleider zahlreiche Menschen, die das heilige Weihwasser
zu großem Zauber und Aberglauben mißbrauchen, das doch ausschließlich
zu dem Zweck geweiht ist, um unsere läßlichen Sünden damit abzuwaschen.
Sogar das mißbraucht manch einer zu Aberglauben und Zauberei. Es geschieht
selten eine Zauberei, ohne daß die Meister und alten Weiber
Weihwasser dazu benutzen. Auch geben viele Leute das Weihwasser ihren Tieren
zu trinken, in der Meinung, die Wölfe würden sie dann nicht fressen
oder sonstwie schädigen. Doch das ist Aberglaube, denn das Wasser ist dem
Menschen geweiht und nicht dem Vieh. - (hart)
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