undezunge  Die Zunge des Hundes heilt eine Wunde, wenn er sie leckt. Von seinen Lebensansprüchen heißt es, daß sie sehr mäßig seien. Die Zunge von jungen Hunden pflegt sehr heilsam zu sein für Verletzungen der Eingeweide. Es ist den Hunden eigen, daß sie zu ihrem Erbrochenen zurückkehren und es nochmals fressen. Wenn der Hund einen Fluß durchschwimmt und dabei Fleisch oder sonst etwas im Maul hält, macht er sein Maul auf, wenn er einen Schatten sieht, und während er so nach einem anderen Fleischbrocken schnappt, verliert er den, den er schon festhielt.

Dem Hunde gleichen in gewisser Hinsicht die Prediger, die immer durch Mahnungen und durch richtiges Leben die Nachstellungen des Teufels abweisen, damit dieser nicht den Schatz Gottes, das sind die Seelen der Christen, raubt und wegreißt. Die Zunge des Hundes heilt, wenn sie die Wunde leckt: da die Wunden der Sünde in der Beichte bloßgelegt werden, werden sie durch die Zurechtweisung der Priester gereinigt. Auch die Eingeweide des Menschen heilt die Zunge des Hundes. - Bestiarium, nach dem Ms. Ashmole 1511, Hg. Franz Unterkircher.  Graz 1986

Hundezunge (2)

- N. N.

 

Hund

 

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