undelärm Ich
befinde mich meinen Widersachern gegenüber in derselben Lage, die Freund
Semilasso irgendwo in seiner afrikanischen Reisebeschreibung mit der
richtigen Empfindung erwähnt. Er erzählt uns nämlich, daß als er in einem Beduinenlager
übernachtete, rings um sein Zelt eine große Menge Hunde unaufhörlich bellten
und heulten und winselten, was ihn aber am Schlafen gar nicht gehindert habe;
»war es nur ein einziger Kläffer gewesen«, setzt
er hinzu, »so hätte ich die ganze Nacht kein Auge zutun können.« Das ist es:
weil der Kläffer so viele sind und weil der Mops den
Spitz, dieser wieder den gemütlichen Dachs, letzterer das edle Windspiel oder
die fromme Dogge überbellt, und die schnöden Laute der verschiedenen Bestien
im Gesamtgeheul verloren gehen, kann mir ein ganzer Hundelärm wenig anhaben.
- Heinrich Heine, Die Romantische Schule
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