undebiß  Er soll in einem Alter von ziemlich neunzig Jahren gestorben sein. Über seinen Tod lauten die Nachrichten verschieden. Die einen nämlich berichten, er sei nach Benagung eines rohen Ochsenfußes von der Cholera ergriffen worden und an ihr gestorben. Andere, er habe sich den Atem verhalten; diese Nachricht findet sich unter andern auch bei Kerkidas dem Megalopolitaner oder Kreter, der in den Meliamben sich so vernehmen läßt:

Nicht mehr, der früher er war, der Sinopeer,
Kenntlich an Stab, an Doppelmantel und Lust an der Freiluft,
Nein, die Lippen fest gegen die Zähne gepreßt, stieg er aufwärts,
Den Atem verhaltend: denn du warst wahrhaft
Diogenes, Zeus entsprossen, warst Hund des Himmels.

Andere sagen, er habe einen Polypen unter Hunde verteilen wollen und sei dabei in die Fußsehne gebissen worden, was seinen Tod herbeigeführt habe. Seine Schüler aber blieben, wie Antisthenes in den Diadochae sagt, bei der Annahme, daß er an verhaltenem Atem gestorben sei. Er hielt sich nämlich meist im Kraneion auf, einem Gymnasium vor Korinth. Wie gewöhnlich stellten sich dort seine Schüler ein, fanden ihn in seinen Mantel gehüllt, waren aber doch nicht der Meinung, daß er schliefe, denn er war kein Nachtfreund und Langschläfer; sie schlugen nun den Mantel zurück und fanden ihn leblos (nicht mehr atmend). Ihre Meinung ging dahin, er habe sich dem weiteren Leben auf solche Art entziehen wollen. Hier kam es auch, wie es heißt, alsbald zu einem Streit unter den Schülern über die Frage, wer die Beerdigung übernehmen sollte, ja es kam bis zum Handgemenge. Als aber die Väter und die Obrigkeiten dazukamen, wurde er von diesen in der Nähe des Tores, das nach dem Isthmos führt, begraben. Dort errichtete man ihm auch eine Säule, auf der ein Hund aus parischem Marmor stand.  - (diol)

Hundebiß (2)  »Oh, Hülffe, ich Ohnglückselichter, der Hundt hat meynen Vogel gefressen!«

Und die Damigella: »Fasset doch Muth! Von der Purg aus wollen wir einen Feldtscher rufen.«

»Einen Feldtscher? O Hülffe! Was thuet ein Feldtscher? Nichts ist mehr verbliepen zu schneydten, nichts ist mehr übrig,  alldieweyl das verdammte Hundtsviech mir den gantzen Vogel hat weggefressen und die Eyer dazu!«

»Die Eyer dazu?« fragte die Damigella voller Entsetzen. »Auch die, alle drei. Oh, welch ein Ohnglück!« »Was meynet Ihr mit: alle drei?«

»Es giept Männer, mit denen die Natur gar knausericht umgieng: die haben nur ein eintzicht Ey. Und andre giepts, denen hat die Natur im Überflusse drei geschenket. Aus diesem nämlichen Grundt vorzüglich ist mir vom Künich von Montecacco das Lehen von Dreiey zugefallen. Itzo hat der Hundt sie mir gefressen und nicht ein eintzichtes ist mir verbliepen.« »Wie forchtbar leyd mir das thuet!«

»Und mir erst! Oiweh! O Hülff, die Peyn! Ein Loch hat mir der Hundt gerissen, alles hat er mir weggebissen!«

»Aber zum wenichsten wirdt ein kleyner Stummpel verbliepen seyn?«

»Ein Stummpel gewiszlicht, doch ohne Eyer ist er zu nichts tauglich nicht.«

»Ein Gatte mit drei Eyern hätte mir freylich überaus gefallen.«   - Luigi Malerba, Pataffio. Berlin 1988

 

Biß Hund

 

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