und,
kannibalischer Am 4ten warf eine junge Dachs-Hündin vom
Cap, welche von einem Pudel belegt war, zehen Junge, wovon eins todt zur
Welt kam. Der junge Neu-Seeländische Hund, dessen ich oben erwähnt und
der vom Hundebraten so begierig gefressen, fiel sogleich über diesen jungen
Hund her und fräs davon mit der größten Gierigkeit. Dies kann, dünkt mich,
zu einem Beweise dienen, in wie fern die Erziehung, bey den Thieren, neue
Instincte hervorzubringen und fortzupflanzen vermag. Europäische Hunde
werden nie mit Hundefleisch gefüttert. Sie scheinen vielmehr einen Abscheu
dafür zu haben. Die Neu-Seeländischen hingegen bekommen wahrscheinlicherweise
von jung auf die Überbleibsel von ihrer Herren Mahlzeit ohne Unterschied
zu fressen, mithin sind sie zu Fisch- Hunde-und Menschen-Fleisch gewöhnt;
und was anfänglich, bey einzelnen Hunden, nur Gewohnheit war, ist vielleicht
durch Länge der Zeit, allgemeiner Instinct der ganzen Art geworden. Wenigstens
war dies augenscheinlich der Fall mit unserm cannibalischen Hunde, denn
er kam so jung aufs Schiff, daß er wohl kaum etwas anders als Muttermilch
gekostet haben mochte, folglich weder an Hunde- noch weniger aber an Menschen-Fleisch
gewöhnt seyn konnte: Gleichwohl fräs er, wie vorgesagt, Hundefleisch, gebraten
und roh, und als ein Matrose sich in den Finger geschnitten und ihm solchen
hin hielt, so war er nicht nur begierig darüber her, das Blut abzulecken,
sondern versuchte es auch ohne Umstände ihm hinein zu beißen. -
(for)
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