und,
stummer
Bei den Mondfinsternissen spielten die peruanischen Hunde eine eigene
Rolle. Sie wurden so lange geschlagen, bis die Verfinsterung vorüber war. Der
einzige stumme, aber ganze stumme Hund war der mexicanische Techichi, eine Spielart
des gemeinen Hundes, den man in Anahuac Chichi nennt. Techichi bedeutet wörtlich
Steinhund, vom aztekischen teil, Stein. Dieser stumme Hund wurde (nach alt-chinesischer
Sitte) gegessen. Auch den Spaniern war diese Speise vor Einführung des Rindviehs
so unentbehrlich, daß nach und nach fast die ganze Race ausgerottet wurde (Clavigero,
Storia antica del Messico 1780 T. I. p. 73). Buffon verwechselt den Techichi
mit dem Koupara der Guyana (T. XV. p. 155). Aber letzterer ist identisch mit
dem Procyon oder Ursus cancrivorus, dem Raton crabier oder muschelfressenden
Aguara-Guaza der patagonischen Küste (Azara sur les Quadrupedes du Paraguay
T. I. p. 315). Linné verwechselt dagegen den stummen Hund mit dem mexicanischen
Itzcuinlepotzotli, einer noch unvollkommen beschriebenen Hundeart, die sich
durch einen kurzen Schwanz, durch einen sehr kleinen Kopf und durch einen großen
Buckel auf dem Rücken auszeichnen soll. Der Name bedeutet buckligler Hund, vom
aztekischen ilzcuintli (einem anderen Worte für Hund) und tepotzotli, buckligt,
ein Buckligter. Auffallend ist mir noch in Amerika, besonders in Quito und Peru,
die große Zahl schwarzer haarloser Hunde gewesen, welche Buffon chiens turcs
nennt [Canis aegyptius, Linn.). Selbst unter den Indianern ist diese Spielart
gemein, im ganzen sehr verachtet und schlecht behandelt. - Alexander
von Humboldt, Ansichten der Natur. Nördlingen 1986 (Die Andere Bibliothek 17,
zuerst 1807)
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