üfte

daß eingeschnürt ihr charme o nie
aus repetierlich kleinen schlaufen-
dingen dann unweigerlich zusammen-
fiele im fingerhut der marschkolon-
nen die auf brückenkörpern in ka-
denzen jene körperbrücken amplitü-
den wo die resoluten hüften sich zu
resonanten schwingen oder lungen so
verstärken (volksempfängnis) daß
die fußung auf den hutschen mit den
schmatzenden hormonen in die ini-
tialen finten ihrer quantensprünge
fielewelt in stücken und elasten

- (vok)

Hüfte (2) In Genesis 32 ringt Jakob an dem Ort Penuel die ganze Nacht mit einem Engel, und dieser »rührt das Gelenk seiner Hüfte an«, d. h. er verrenkt seine Hüfte in der Weise, daß die Sehne an der Innenseite des Oberschenkels schrumpft. Jakob zog sich also eine Verletzung zu, die einst bei Ringkämpfern häufig vorkam, eine Luxation der Hüftgelenkkugel nach innen, wie Hippokrates sie als erster schildert. Die Folge dieser Luxation, die dadurch entsteht, daß die Beine zu weit gespreizt werden, ist, daß das Bein des Verletzten seitlich gebogen, ausgerenkt und nach außen drehbär ist: mit anderen Worten, er kann, wenn überhaupt, nur mit einem torkelnden oder schaukelnden Gang und auf Zehenspitzen gehen. Das verletzte Bein wird durch die anomale Position der Gelenkkugel verlängen, oder wenigstens wirkt es länger als das andere. Diese Streckung des Beines spannt die Bänder im Oberschenkel an, und die Muskeln verkrampfen sich, und dies ist wahrscheinlich mit dem Schrumpfen der Sehne an der Innenseite des Oberschenkels gemeint. Da nun Jakob noch der mutterrechtlichen Epoche angehört und bei dieser Gelegenheit seinen sakralen Namen und sein verheißenes Erbe errang, die ihm beide nur von einer Frau verliehen werden konnten, wurde die Geschichte ganz offenbar von den patriarchalischen Bearbeitern der Genesis zensiert. Die arabischen Lexikographen aber stimmen darin überein, daß Jakobs Verletzung zur Folge hatte, daß er mit seinem verletzten Bein nur auf Zehenspitzen gehen konnte; und sie mußten es wohl wissen. - (grav)

Hüfte (3)   ich war zuerst geritten dann gegangen dann gekrochen und plötzlich lag ich in einem brachfeld und dreißig meter vor mir war ein maschinengewehr aufgebaut das wie eine kanone aussah weil es zwei räder hatte und dahinter lagen zwei russische burschen in meinem eigenen alter und die artillerie schoß wieder einmal zu kurz und der dreck spritzte durch die gegend und ich dachte mir du kannst ja die zwei haberer nicht so einfach mir nix dir nix abschießen aber ich hatte sie genau im visier kimme und korn und ich war einer der sich auf den schießplätzen nicht nur einen sonderausgang geschossen hatte und dann blitzte es noch gelber als die sonne und mir drehte es den magen um er kam mir hoch in den schlund und wollte ausbrechen tat es aber dann doch nicht aber wer sich einmal den ellenbogen angestoßen hat das närrische bein den musikantenknochen der wird das gefühl verstehen das ich in der rechten hüfte hatte au meine nieren rief ich das weiß ich noch ganz genau    - H. C. Artmann, Nachrichten aus Nord und Süd. München 1981 (dtv 6317, zuerst 1978)

Hüfte (4)

- Peter Paul Rubens

Hüfte (5)   Für Boldini konnte die Wollust nicht auf einem Thron sitzen: sie mußte ins Parkett hinabsteigen und sich im leichten und unmittelbaren Takt der Caféhaus-Musik wiegen, anstatt im feierlichen Rhythmus der Prokurazien; ja, sie mußte fast die aufreizende »Bewegung« andeuten, die südländisches Publikum in Raserei versetzt: »Der ganze Körper, der sinnlich auf die rechte Hüfte gestützt war, hatte etwas besonders Wollüstiges.« Dario Cecchi berichtet in seiner Boldini-Biographie, daß Ignazio Florio außer sich geriet: »... er habe nicht im mindesten den Wunsch gehabt, seine Gattin in Schlangenpose gemalt zu sehen«, er habe das Porträt der Königin von Palermo bestellt und nicht das einer hüftenschwingenden Schönheit. Boldini versprach dem Ehemann, das Porträt wunschgemäß zu korrigieren; er ließ es sich auch tatsächlich nach Paris schicken, übermalte, verschleierte und veränderte es gemäß den Beanstandungen seines Auftraggebers, doch wie es scheint, ohne rechtes Interesse. - Leonardo Sciascia, Schwarz auf schwarz.  München 1991 (dtv 11328, zuerst 1979)

Hüfte (6)  »Gut«, sagte Jackson, »du bekommst siebenhundertfünfzig für dich.«

Jodie war es gewesen, der Hank veranlaßte, ihm all dieses Geld zu machen. »Und den Rest krieg ich«, sagte Imabelle.

Die anderen lachten.

Imabelle war Jacksons Mädchen. Sie war eine vollippige, heißblütige, bananenfarbene Person, mit den gefleckten, braunen Augen eines Rackers und den hohen gewölbten, wie auf Kugellager laufenden Hüften einer Amourösen. Jackson war so verrückt auf sie  wie ein Elchbulle auf eine Elchkuh. - Chester Himes, Die Geldmacher von Harlem. Berlin u.a. 1962 (zuerst 1959)

Hüfte (7)  Sie hat den gelösten, lebhaften Schwung und Drall einer Doppelbüchse; alle ihre Bewegungen gehen von der Hüfte aus, immer im Gleichgewicht, immer bereit, hinzufließen, sich zu winden, zu schlängeln und zu umklammern, die Augen machen klippklapp, die Zehen zucken und zwinkern, den Körper überlaufen kleine Schauer, als liefe eine Brise über einen See. Sie verkörpert die Halluzination des Sexus, die in den Armen des Rasenden sich windende Nymphe. Ich beobachte die beiden, wie sie sich unter Zuckungen Zoll um Zoll über die Tanzfläche bewegen; sie bewegen sich wie ein Oktopus, der sich in Brunst bringt. Zwischen den baumelnden Greifarmen schimmert und blitzt die Musik, sprüht in einer Kaskade von Sperma und Rosenwasser auf, sammelt sich zu einem öligen Strahl, einer ohne Sockel senkrecht stehenden Säule, zerstiebt wie Kreide, hinterläßt den oberen Teil des Beines phosphoreszierend, ein Zebra in einer Lache goldenen Weingummis, das eine Bein gestreift, das andere erzgegossen. Ein goldener Weingummi-Oktopus mit Gummigelenken und erzgegossenen Hufen, das Geschlecht entrollt und zu einem Knoten verschlungen. Auf dem Meeresboden vollführen die Austern den Veitstanz, einige mit verkrampften Kinnmuskeln, andere mit doppelgelenkigen Knien. Die Musik ist gesprenkelt mit Rattengift, mit dem Gift der Klapperschlange, mit dem fauligen Atem der Gardenie, dem Speichel des heiligen Yaks, dem Moschusgeruch der Bisamratte, dem süßlichen Heimweh des Leprakranken. Die Musik ist ein Durchfall, ein stagnierender Benzinsee mit Kakerlaken und abgestandenem Pferdeurin. Die sabbernden Töne sind Schaum und Geifer des Epileptikers, der Nachtschweiß des hurenden Niggers, dem der Jude beiliegt. Ganz Amerika liegt in dem Schmalz der Posaune, diesem zerfaserten, gebrochenen Wiehern der brandigen Seekühe, die vor Point Loma, Pawtucket, Kap Hatteras, Labrador, Canarsie und dazwischen lagern. Der Oktopus tanzt wie ein Gummiknüppel den Rumba inedit von Spuyten Duyvil. Laura, die Nympho, tanzt Rumba, ihr Geschlecht ist aufgeblättert und aufgebogen wie ein Kuhschwanz. Im Bauch der Posaune liegt die Seele Amerikas und furzt ihr zufriedenes Herz aus. Nichts geht verloren - nicht das letzte Spritzerchen eines Furzes.  - (wendek)

Hüfte (8)  

Gitarre:
Frau mit vier Hüften

- Ramón Gómez de la Serna, Der Traum ist ein Depot für verlegte Gegenstände. Greguerías. Berlin 1989


Körperteile, weibliche

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