ostie   Padre Pederastia reichte ihm die Hostie. «Ich habe sie selbst aus der Kirche mitgehen lassen», flüsterte er. «Garantiert geweiht! Weißt du, was du zu tun hast?»

Joe nickte, außerstande, dem lüsternen Blick des Priesters zu begegnen.

Er nahm die Hostie und spuckte dann rasch darauf.

Die elektrische Spannung der Luft schien plötzlich unendlich anzusteigen. Das Licht blendete wie das Blitzen von Schwertern. Es schien so feindselig und destruktiv, wie es Schizophrene manchmal schildern.

Joe machte noch einen weiteren Schritt vorwärts und legte die Hostie zwischen die Oberschenkel der Satansbraut.

Sie begann leicht zu stöhnen, spreizte die Beine völlig zu einem W, und die Hostie fiel, als sie sich langsam auf das Schamhaar senkte, in sich zusammen. Die einsetzende Wirkung war ungeheuerlich: ihr ganzer Körper erbebte, und die Hostie wurde immer tiefer in ihre feuchte Spalte hineingesogen. Joe half mit dem Finger etwas nach, bis sie vollends drinnen war, ihr Atem steigerte sich zum Stakkato.

Joe Malik kniete nieder, um das Ritual fortzusetzen. Er kam sich närrisch und pervers zugleich vor; niemals zuvor hatte er vor den Augen eines Publikums oralen Sex, oder überhaupt Sex vollzogen. Er war nicht einmal besonders erregt. Eigentlich wollte er nur herausfinden, ob sich bei diesem galoppierenden Wahnsinn wirklich etwas Magisches ereignen würde.

Als er dies noch überlegte, begann sein Penis allmählich anzuschwellen, und als seine Zunge in sie eindrang, hob sich ihr Körper heftig, senkte sich, hob sich, ihre Bewegungen wurden schneller, und er wußte, daß sich bald der erste Orgasmus einstellen würde. Joe begann die Hostie zärtlich zu belecken. In seinen Schläfen dröhnten dumpfe Trommeln, Als sie das erste Mal kam, bemerkte er es kaum. Seine Sinne drehten sich wie ein Karussell, und er leckte und leckte, und alles was er mitbekam war, daß sie sich heftiger und hingebungsvoller dahintreiben ließ als jede andere Frau, die er kennengelernt hatte. Er steckte ihr seinen Daumen in den Anus und den Mittelfinger in die Vagina, seine Zunge ließ er um die Klitoris kreisen — Okkultisten bezeichneten diese Technik als das Ritual des Shiva. (Ihm fiel ein, daß die richtigen Swinger es die One-Man-Band nannten.) Er spürte die ungewöhnlich elektrische Eigenschaft ihres Schamhaars und fühlte eine Schwere und Spannung in seinem Schwanz, kraftvoller denn jemals zuvor, aber alles andere wurde vom Gedröhn der Trommeln in seinem Kopf übertönt, der Vagina-Geschmack, Vagina-Geruch, die Vagina-Wärme. Sie war Ishtar, Aphrodite, Venus; das Erlebnis steigerte sich in seiner Intensität, daß er tatsächlich eine religiöse Dimension zu verspüren begann. Hatte nicht irgendein Anthropologe des neunzehnten Jahrhunderts die These vertreten, die Verehrung der Vagina sei die früheste Religion gewesen? Diese Frau hier kannte er nicht einmal, und dennoch empfand er Emotionen jenseits von Liebe, jenseits von Sex: wahre Verehrung. Trippy, wie Simon sagen würde.

Wie oft sie kam, hätte er nicht sagen können; er selbst kam, ohne seinen Penis ein einziges Mal zu berühren, als die Hostie schließlich völlig aufgelöst war.

Er taumelte völlig benommen zurück, und die Luft schien sich jetzt jeder Bewegung zu widersetzen.

«Yog Sothoth Neblod Zin», begann der Priester zu singen. «Bei Ashtoreth, bei Pan Pangenitor, bei dem Gelben Zeichen, bei den Opfern, die ich darbrachte und den Kräften, die ich erlangt habe, bei Dem Dessen Name Nicht Ausgesprochen Werden Darf, bei Rabban und bei Azathoth, bei Samma-El, bei Amon und Ra, vente, vente, Lucifer, lux fiat!» - (ill1)

Hostie (2)

Sir,

Eine Ratte oder irgendein anderes kleines Tier knabbert an einer Hostie.

1. Nimmt sie den wahren Leib in sich auf oder nicht?
2. Wenn nicht, was ist aus ihm geworden?
3. Wenn ja, was soll mit ihr geschehen?

Mit vorzüglicher Hochachtung
Martin Ignatius Mackenzie

(Verfasser von »Die Wochenendnacht des Buchhalters«)  - (wat)

Hostie (3)  Frauen knieten in den Bänken, karminrote Halfter um den Hals, die Köpfe gesenkt. Ein Schuh kniete an den Altarschranken. Der Priester ging an ihnen entlang, murmelnd, das Ding in Händen. Bei jeder blieb er stehen, nahm eine Hostie heraus, schüttelte einen oder zwei Tropfen (ja, liegen die denn in Wasser?) davon ab und schob sie fein säuberlich in den aufgesperrten Mund. Hut und Kopf senkten sich. Dann die nächste: eine kleine alte Frau. Der Priester beugte sich nieder, es ihr in den Mund zu schieben, murmelnd die ganze Zeit. Latein. Die nächste. Augen zu, Mund auf. Was? Corpus. Leib. Leichnam - Guter Einfall, das Latein. Betäubt sie zuerst einmal. Hospiz für die Sterbenden. Sie scheinen es gar nicht zu kauen: Schluckens bloß runter so. Wunderlicher Einfall: Stückchen von einem Leichnam zu essen, wird den Kannibalen sicher schnell einleuchten.  - (joy)

Religion Abendmahl
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