osenträger
 

harmann, harmann
hat feine hosenträger an,
sind fleisch und blut vertraut,
sind ganz aus menschenhaut.
und als er auf die straße ging,
ein schwarzer hund zum belln anfing.
harmann, kumm,
fahr unsern emil im wagen herum
und bring ihn um!

- (artm)

Hosenträger (2)  »Wie ich noch beim Militär war, hat dort ein Infanterist einen Hauptmann erschossen. Er hat seine Flinte geladen und is in die Kanzlei gegangen. Dort hat man ihm gesagt, daß er dort nichts zu suchen hat, aber er is fort drauf bestanden, daß er mit dem Herrn Hauptmann sprechen muß. Der Hauptmann is hinausgegangen und hat ihm gleich einen Kasernenarrest aufgebrummt. Er hat die Flinte genommen und hat ihn direkt ins Herz getroffen. Die Kugel is dem Herrn Hauptmann durch den Rücken hinausgefahren und hat noch in der Kanzlei Schaden angerichtet. Sie hat eine Flasche Tinte zerschlagen, und die hat die Amtsakten begossen.»

«Und was is mit dem Soldaten geschehn?» fragte nach einer Weile Frau Müller, während Schwejk sich ankleidete.

«Er hat sich an den Hosenträgern aufgehängt», sagte Schwejk, seinen harten Hut putzend. «Und die Hosenträger waren nicht mal sein. Die hat er sich vom Profosen ausgeborgt, weil ihm herich die Hosen rutschen. Hätt er warten solln, bis sie ihn erschießen? Das wissen Sie, Frau Müller, in so einer Situation geht einem der Kopf herum wie ein Mühlrad. Den Profosen haben sie dafür degradiert und ihm sechs Monate aufgepelzt. Aber er hat sie sich nicht abgesessen. Er is nach der Schweiz durchgebrannt und is dort heut Prediger in irgendeiner Kirchengemeinde.»   - Jaroslav Hašek, Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. Reinbek bei 1969 (zuerst 1920 - 1923)

Hosenträger (3)

Hosenträger (4)

Hosenträger (5)  DER MANN — Ich bin der Vertreter des Hauses Lido, der Lido-Hosenträger. Sie kennen doch das Plakat; »Lidos sind chic! Das sind Hosenträger!« Sie gehen nicht über die Schultern, sie werden nicht an der Hose angeklammert. So gibt es auch nicht mehr diese roten Flecken, die den Mann entehren und es ihm unmöglich machen, vor seiner schüchternen Gattin sein Hemd ganz auszuziehen; und es gibt auch nicht mehr diese Verformungen, die dem Hosenbund durch ein lästiges Ziehen zugefügt werden. Die Bügelfalte fällt gut, der Bund bleibt gerade. Der freie Mann und die freie Hose, das ist das Ideal. Und wir verkaufen kleine Gummiplättchen zum Auswechseln des einzigen Teils unseres Hosenträgers, der dem Tode unterworfen ist: ich meine die Seele. Er %ieht einige Hosenträger aus seiner Tasche und schwingt sie.

DER LICHTBOGEN — Ich möchte sprechen. Aber ich trage keine Hosenträger: ich trage keine Hosen.

DER MANN — Man braucht keine Hosen zu tragen, um Hosenträger zu tragen.

DER LICHTBOGEN — Würden mir Hosenträger helfen, meine Sorgen zu tragen?

DER MANN — Wenn Sie Sorgen haben, Monsieur, dann sind Sie schön dumm. Habe etwa ich Sorgen?

DER LICHTBOGEN — Sie demütigen mich. Aber wissen Sie, was es heißt, ganz allein auf einer Straße zu toben mit einem Stück Schwarzbrot zwischen den Zähnen und sonst nichts in der Tasche? Oder zum hundertsten Male jeman­dem die Antwort nein zu geben, nur aus Höflichkeit oder weil ich nach dem Weg gefragt werde?

DER MANN — Das Mitleid bringt Sie um, mein Lieber. Das Mitleid oder die Geduld.

DER LICHTBOGEN — Ihrer Meinung nach. Aber wie soll man sich gegen mehrere Generationen von Frauen wehren?

DER MANN — Hosenträger, Hosenträger.

DER LICHTBOGEN — Gegen den Eigensinn, das Schweigen und die Sanftheit?

DER MANN — Hosenträger. - (lib)

Hosenträger (6)  

- N. N.

Hosenträger (7)  
 

Hosen

 

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