Hopi  »Er hat weit ausgeholt, bis zurück in jene Zeit, als die Hopis durch das sipapuni gewandert waren und auftauchten zu dieser Welt, die von Masaw bewacht wird. Und er hat erzählt, wie Masaw den Menschen verdeckte Ähren hinstreckte, damit sich jedes Volk eine davon auswählte, und wie die Navajos die lange Ähre gezogen haben, die mit dem weichen Korn, die Verheißung eines leichten Lebens, die Hopis aber die kurze Ähre, die mit dem harten Korn, was bedeutete, daß ihnen ein schweres Leben bestimmt war, freilich auch die Kraft, es durchzustehen. Und wie Masaw die Clans geformt hat, den Water Clan und aus ihm den Fog Clan... Ich werde dir das nicht alles übersetzen. Das Wesentliche ist...«

»Wenn du nicht drei oder vier Minuten lang redest«, unterbrach ihn Chee, »wird er merken, daß du einen Teil unterschlägst. Also, mach weiter, übersetz mir alles. Was soll die Hast?«

Cowboy übersetzte weiter. Chee hörte von den langen Wanderungen über den Kontinent, bis weit nach Westen und bis ans östliche Ende. Er hörte von der Tür, die in den Süden führt, und von der zu Eis erstarrten Tür im hohen Norden. Er erfuhr, wie der Fog Clan überall seine Zeichen gesetzt hatte: Dörfer, aus Stein gemauert, längst verlassen und dem Verfall preisgegeben, genau wie die Felswohnungen am Kamm der Gebirge. Und er erfuhr auch, wie der Fog Clan sich mit dem Tiervolk verbrüdert und von ihm die Kunst der Verwandlung gelernt hatte, so daß die Clansleute sich das Herz eines Menschen bewahren und zugleich das eines Tieres annehmen konnten - oder vermochten, zwischen dem einen oder anderen zu wählen, indem sie den magischen Kreis durchschritten. Er hörte, wie der Fog Clan das weite Rund seiner Wanderung beendet hatte, nach Oraibi gekommen und den Bear Clan um Land gebeten hatte, um darauf Häuser zu bauen und Korn zu pflanzen, und um Jagdgründe, in denen die Fogs den Adlern nachstellen konnten, denn die brauchten sie für ihre Zeremonien. Er erfuhr, wie der Kidmongwi in Oraibi die Bitte zunächst abgeschlagen, ihnen dann aber - gegen das Versprechen, ihre Ya Ya-Zeremonien zum Glaubensgut der Hopis beizusteuern - gewährt hatte, was sie begehrten.

Cowboy griff nach dem Kaffeebecher und trank hastig. »Ich werd schon heiser«, sagte er. »Aber das ist ungefähr alles. Am Schluß hat er nur noch gesagt, daß es Gesetze gibt, die wir höher einschätzen müssen als die Gesetze des weißen Mannes, und daß das Gesetz der Weißen den Hopis nichts bedeutet. Für einen Hopi oder einen Navajo bringe es nichts Gutes, sich in Angelegenheiten des weißen Mannes einzumischen.«  - Tony Hillerman, Der Wind des Bösen. In: T. H., Der Wind des Bösen / Schüsse aus der Steinzeit. München 1997

 

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