Hoffnungslosigkeit    Ich verstricke mich sozusagen instinktiv in dieses oder jenes Vernunftargument oder in irgendeinen anderen Teufelskreis. (Pierre ist nicht notwendig sterblich. Hinter der scheinbaren Folgerung, die zum entgegengesetzten Schluß fuhrt, kommt ein billiger Trick zum Vorschein. Es ist offenkundig, daß die Voraussetzung »Alle Menschen sind sterblich« zur Kategorie der Sophismen gehört.) Nichts liegt mir jedoch ferner als die Bemühungen mancher Menschen, zu retten, was zu retten ist. Die Jugend ist hierfür ein wunderbarer Talisman. Ich erlaube mir, meine eventuellen Gegner auf die düstere Warnung am Anfang des Adolphe zu verweisen: »Ich fand, daß kein Ziel irgendeiner Anstrengung wert war. Es ist ziemlich merkwürdig, daß dieses Gefühl in eben dem Maße schwächer wurde, wie ich an Jahren zunahm. Vielleicht deshalb, weil in der Hoffnung etwas Ungewisses ist und, wenn sie aus der Laufbahn des Menschen verschwindet, diese ernsthafter, nüchterner wird?«

Jedenfalls habe ich mir geschworen, nichts in mir abstumpfen zu lassen, soweit das in meiner Macht liegt.   - André Breton, Verächtliche Beichte. In: Der Pfahl VII. München 1993 (zuerst 1924)

Enttäuschung

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