Hochkultur

 "Die Bücher werden überdauern"

- Bob Lescaux

Hochkultur (2) Die Anti-Fuchsfabel (Apotheker Funcke zugeschrieben). In einem Weingarten gelüstete es den Fuchs nach Trauben. Fuchs, diese Trauben erreichst du nie, sagte das boshafte Weinhauermädchen. Wir haben uns nämlich auf Hochkultur umgestellt. Der Fuchs aber war ein guter Kletterer und erreichte, von Drahtlinie zu Drahtlinie klimmend, wie im Spiel die Trauben, nach denen ihm der Mund wässerte. Es war der sauerste Brünnerstraßler, der sich denken läßt. Schon wollte der Fuchs den Mund verziehen, da gedachte er des Weinhauermädchens, die sich voller Bosheit auf die drallen Schenkel klatschen würde, wenn sie Fuchsens Enttäuschung sähe. So beherrschte er sich und sagte, als das Mädchen ihn scheinheilig nach dem Genußeffekt dieser Trauben fragte: Bin ich hier in eine Weinkultur oder einen Honigstock geraten, sag es mir, Mädchen, denn wenn das zweite stimmt, möchte ich, mehr kiug als tapfer, rechtzeitig vor den nützlichen aber gehässigen Imsen flüchten. Das Mädchen zog, in ihrer Bosheit enttäuscht, muffig (wie immer, wenn' nicht schenkelklatschend, und muffig, wie immer, wenn nicht ganz verstehend) heim in den Keller, der Fuchs aber, sich ins Pfotenfäustchen lachend, nahm, sobald die Luft rein war, drei, vier, fünf Tabletten Sigranon. SlGRANON IST DAS BESTE GEGEN SODBRENNEN UND MAGENSÄURE.   - (met)

Hochkultur (3)

Hochkultur (3)  Die frühen städtischen Hochkulturen in Ägypten und dem Irak produzierten und konsumierten um 3000 v. Chr. Brot und Bier in großen Mengen. Die ersten passionierten Biertrinker waren die Sumerer. Sie stellten zwar auch Wein aus Datteln und aus Trauben her, aber das Bier war ihr Lieblingsgetränk. Eine griechische Legende berichtet, daß Dionysos, der Gott des Weines, entsetzt aus Mesopotamien floh, weil seine Bewohner so hemmungslos dem Bier zusprachen. Und tatsächlich wurden dort 40 Prozent der gesamten Getreideernte fürs Bierbrauen verwendet. Ein Tempelarbeiter erhielt etwa einen Liter pro Tag, Höhergestellte bekamen das Fünffache, verkauften aber ihre Ration größtenteils an die Arbeiter. Das mesopotamische und ägyptische Gebräu war viel dicker als unser gefiltertes Bier und daher auch ein guter Nährstofflieferant. Es enthielt reichlich Vitamin B 12, das bei fleischarmer Ernährung besonders wichtig ist.

Das Brauwesen war in Mesopotamien fest in weiblicher Hand. Die Frauen brauten ihr Bier zu Hause und schenkten es dort auch aus. Der berühmte Gesetzeskodex des babylonischen Königs Hammurapi von 1750 v. Chr. versuchte, diese Form des Ausschanks zu reglementieren. Offenbar hatte es Ärger gegeben. Daraufhin erließ Hammurapi die erste Bierpreisbindung in der Geschichte der Menschheit. Frauen, die ihr Bier zu  teuer verkauften, wurden zur Strafe in den Fluß geworren. Wenn sie an Banditen oder Geächtete ausschenkten, ohne die Behörden zu verständigen, drohte ihnen die Todesstrafe.

Schon damals waren die Bierhäuser Sammelpunkte für Unruhestifter. Ein ägyptischer Papyrus von 1400 v. Chr. warnt Biertrinker davor, in solchen Etablissements die Herrschaft über ihre Zunge zu verlieren:

»Werdet in Tavernen, in welchen Bier ausgeschenkt wird, nicht betrunken, sonst könnten die Leute die Worte, die unwissentlich eurem Munde entschlüpft sind, später wiederholen.«

Die Ägypter brauten viele Biersorten, die sie mit verschiedenen Krautern aromatisierten und denen sie klangvolle Namen wie »Freudenbringer«, »die Schöne« oder »die Himmlische« gaben.  - (erf)

 

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