ineingehen    Ich hob die Brechstange und schlug aus voller Kraft gegen das ausgehöhlte Viereck. Der Schutt fiel zu Boden und gab einen schwarzen, schmalen Eingang frei.

Ich stürzte hinein, und im gleichen Augenblick herrschte Grabesstille.

Der stickige Fäulnisgeruch eines abgeschlossenen Raumes schlug mir entgegen.

Von der Finsternis überrascht, sah ich zunächst nichts. Doch hinter mir drang der lange Lichtstreifen meiner Lampe ein, leckte keilförmig über den Fußboden und kroch bis in die Ecke ... Ich sah hin und ließ, vom Schauder grenzenlosen Erschreckens überwältigt, die Brechstange aus der Hand fallen.

Dort in der Ecke des leeren Zimmers, zwischen den beiden Wänden hockte eine menschliche Gestalt und heftete ihren schiefen, grünlichen Blick auf mich. Von der magischen Kraft dieses Blicks angezogen, trat ich näher. Die Gestalt richtete sich hoch, wuchs... Ich schrie auf: es war Brzechwa... Stumm, ohne ein Wort, den Schnurrbart leicht bewegend, stand er da. Plötzlich beugte er sich zu mir vor, stützte sich auf meine Brust und ... ging in mich hinein, verfloß spurlos in mir. - Stefan Grabinski, Das Abstellgleis. Frankfurt am Main 1971 (Insel, Bibliothek des Hauses Usher, zuerst 1953)

Hineingehen (2)

 

- Apollonia Saintclair

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