inabziehen Aus
mir unbekannten Gründen wollte ich keine Liebe und haßte
sie sogar; meine Erotik war tragisch, physisch, immer blindlings etwas Unschätzbares
suchend, wovon ich wußte, daß es sich nur in den allerniedersten Gebieten des
Lebens befinden kann; mein erotischer Trieb war in mir immer eine hinabziehende
Kraft. In seinen höchsten Aufschwüngen vermochte er den Charakter einer kameradschaftlichen,
leichtsinnigen, amüsanten Liebelei erlangen - und in den niedersten . . . Genug,
lassen wir die Prächtigkeiten dieses Elends, seine Heiligkeit.
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Witold Gombrowicz, Eine Art Testament. Gespräche und Aufsätze. Frankfurt am Main
2006 (Fischer Tb. 16758, zuerst 1968)
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