Derausstoßen  »Teuflischen«, flüsterte er, um sich selbst zu überwinden. »Teuflischen.« Und wiederholte mehrfach, wie um die anwachsende Angst zu brechen: »Teufel, Teufel, teuflischen, teuflischen.«

Doch da packte ihn ein hundertfach größeres Entsetzen. Er sah sich selber auf dem Bett sitzen und mit bebenden Lippen dieses Wort aussprechen, das wie eine Provokation klang. War es ihm womöglich eingeflüstert worden? Und zugleich erschrak er vor seiner Angst, daß er die Selbstbeherrschung verlieren und sich von einer unverständlichen Panik fortreißen lassen könnte.

»Ruhig«, flüsterte er, »ruhig.« Und wieder blickte er sich vorsichtig und mit einer gewissen Stumpfheit im Raum um. Alles verharrte in Ruhe und Stille, nichts hatte sich verändert, nur das Handtuch arbeitete in der Ecke, verkrampft, bebend, straff. Seine Bewegung war völlig klar und ließ sich keineswegs auf eine normale Ursache zurückführen. Er hatte den Eindruck, als hätte diese Bewegung die Maske abgeworfen und aufgehört, sich zu schämen. Schamlosigkeit steckte darin. Zugleich erinnerte dieses widerwärtig wehende Stück Stoff auf seltsame Weise an die Bewegungen eines Mediums bei einer spiritistischen Sitzung oder auch - an eine Frau bei der Niederkunft; es wollte etwas aus sich herausstoßen, etwas gebären. Doch das war noch nicht das Schlimmste.

Irgend etwas ging mit dem Licht vor. Die Lampe brannte zwar normal, doch der Professor gewann die absolute Gewißheit, jemand versuche, sie zu löschen. Wer? Er spürte jemanden, jemandes Anwesenheit. - Witold Gombrowicz, Die Besessenen. München 1992 (zuerst 1937)

Stoß

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