Demdbrust    Miß Pyke regte sich noch immer wegen Dr. Threeps Hemdbrust auf und war fest entschlossen, sich aufklären zu lassen. Harriet hoffte, Wimsey würde den Grund ihrer Neugier erkennen; es war nicht Grillenhaftigkeit, sondern peinlicher Drang nach genauer Belehrung, der für den wissenschaftlichen Verstand charakteristisch ist.

»Dieses Phänomen«, sagte er bereitwillig, »fällt in meinen eigenen Wissenskreis. Es entsteht, weil der menschliche Körper einen höheren Grad an Wandelbarkeit hat als das fertig gekaufte Hemd. Das Explosionsgeräusch, das Sie erwähnen, entsteht, wenn die Hemdbrust etwas zu lang für den Träger ist. Die steifen Kanten, die durch die Beugung des Körpers leicht auseinandergedrückt werden, berühren sich unter scharfem Knacken, ähnlich dem Geräusch, das die Flügeldecken mancher Käfer hervorrufen. Es darf jedoch nicht mit dem Ticken der Totenuhr verwechselt werden, die durch das Klappern der Kiefer entsteht und ein Liebesruf sein soll. Das Knacken der Hemdbrust hat keinerlei Liebesbedeutung, sondern bringt das Insekt nur in Verlegenheit.«

»Vielen Dank«, sagte Miß Pyke. »Eine sehr befriedigende Erklärung.«  - Dorothy Sayers, Aufruhr in Oxford. Bergisch Gladbach 1979 (zuerst ca. 1935)

Hemd

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