elligkeit Diejenigen, die sich selbst beobachten und die Erinnerung an ihre Eindrücke bewahren; die, wie Hoffmann,
ihr geistiges Barometer zu konstruieren verstanden, konnten manchmal in
der Beobachtungsstätte ihrer Gedanken Schöne jahreszeiten, glückliche
Tage und köstliche Minuten aufzeichnen. Es gibt Tage, da der Mensch
mitjungem und kräftigem Geist erwacht. Kaum hat er seine Lider vom
Schlaf befreit, der sie versiegelt hielt, bietet sich ihm die Welt in
mächtigem Glanz, in zusammengefaßter Klarheit und einem Reichtum
bewundernswerter Farben dar. Und auch die geistige Welt öffnet ihre
weiten Perspektiven voll neuer Helligkeit. Der Mensch, der mit dieser
unglücklicherweise seltenen und vergänglichen Glückseligkeit beschenkt
wird, empfindet sich gleichzeitig künstlerisch veranlagter und gerechter
oder - um es in einem Wort zu sagen - edler. - Charles Baudelaire,
Die künstlichen Paradiese. Zürich 2000 (zuerst ca. 1860)
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