Dort pflegten nämlich die von Krankheiten Geheilten das, was
ihnen geholfen hatte, zum Nutzen anderer in dem Tempel des genannten
Gottes niederzuschreiben; Hippokrates soll nun diese Notizen
exzerpiert (wie Varro glaubt), den Tempel in Brand gesteckt
und dasjenige Heilverfahren, welches Klinik genannt wird, eingeführt
haben. - (pli)
Heilkunst
(2)
-
Charles
M. Schulz
, There's no one like you, Snoopy. Greenwich Conn.
1973 (Fawcett Crest, zuerst 1968)
Heilkunst
(3) Es waren
oft die eigenen Ahnen, die den angehenden Schamanen
zerstückelten und verzehrten, aber auch Unterweltsdämonen und
insbesondere die Herren oder Geister der Krankheiten. Letzteres
war insofern wichtig, als man vielfach annahm, ein Schamane könne
nur diejenigen Krankheiten heilen, deren Geister von seinem Fleisch
genossen hatten, könne also nur solche Leiden kurieren, die ihn
selbst schon heimgesucht hatten und von ihm überwunden wurden.
Eben dies geschah aber bei der Initiation. In einem umfassenden
Krankheitserlebnis wurde der Proband von der Gesamtheit der Leiden
heimgesucht, die seine Mitmenschen nur vereinzelt befielen. Diese
Interpretation wird u. a. dadurch bestätigt, daß manche Ethnien,
so etwa die Carrier, eine athapaskische Gruppe in British Columbia,
einer von einem Schamanen geheilten Person fortan selbst heilende
Fähigkeiten zuschrieben. - Alfred Stolz, Schamanen.
Ekstase und Jenseitssymbolik. Köln 1988 (dumont Taschenbücher
210)
Heilkunst
(4) Ich verstand sehr wenig
von der Heilkunst, nur eben so viel, als man in einem Lehrgang für erste Hilfeleistung
lernt. Aber mein Ruf als Arzt hatte sich nach einigen zufallig geglückten Kuren
festgesetzt und war von den katastrophalen Fehlern, die ich machte, nicht erschüttert
worden. Wenn ich in der Lage gewesen wäre, meinen Patienten in jedem einzelnen
Falle die Genesung zu garantieren - wer weiß, ob ihre Reihen sich nicht gelichtet
hätten? - (
blix2
)
Heilkunst
(5) Es liegt ein bißchen in der
Medizin selbst - Geheimnis, Geisterbeschwörung, Wunderkuren - Zauberei aller
Art, und er kannte und praktizierte diese schwarze Kunst. Gegen das Ende seines
Lebens hatte er ein Schielauge, und man glaubte, er sei ein wenig besessen.
Eine leicht beeindruckbare Dame verursachte ihm einmal eine unangenehme halbe
Stunde wegen dieser Dinge. Es scheint, er hatte aus irgendeinem Grund ein Experiment
in Sachen Hypnose mit ihr gemacht, und es war ihm
unerwartelerweise gelungen, sie in einen Trancezustand zu versetzen. Aber er
konnte sie nicht wieder zu ihrem normalen Bewußtsein zurückbringen, nachdem
er mit dem Experiment fertig war; und schließlich bekam er es selbst mit der
Angst zu tun und rief verzweifelt nach seinem Freund Willie, er solle doch herunterkommen
und ihm helfen, sie aus der Praxis wegzuschaffen. Die beiden Männer waren ohne
Zweifel ebenso verblüfft über die Wendung der Sache wie die Patientin selbst
und zutiefst erschrocken, bis es ihnen - nach großen Anstrengungen - gelang,
die Dame wieder zu sich zu bringen. - William Carlos Williams, Der
alte Doc Rivers, nach (
messer
)