aushalt Der König hatte in seinem Haushalt einen Brudersohn, der Aonghus hieß.
So wurde er aber nicht genannt, sondern Mac Dichaoimhe (d. i. der Sohn der Unschönen).
Seine Mutter hieß nämlich Dichaoimh und nach ihr der Sohn. Die Frau war gut,
obwohl nicht schön. Er war ein prächtiger, kühner und kluger Jüngling. Sein
Amt war, die Kriegerscharen zu rasieren und ihre Pferde zu striegeln. Er schmiedete
und schärfte außerdem ihre Speere und Dolche, ihre Klingen und scharfen, breiten
Lanzen. Er pflegte sie auch zu unterhalten mit Pfeifen und Harfenspiel, mit
Liedern und Gesängen, mit Liebesgedichten und Spottversen. Er war flink, gewandt
und behende im Schwimmen und Jagen; er war berühmt für seine Kunstfertigkeit
im Waffenspiel. So kam es, daß er bei Männern und Frauen beliebt und verwöhnt
wurde. Selbst die Königin, Eochaidhs Weib, verschmähte nicht seine Erzählungen
und hätte auch willig bei ihm geschlafen, wäre das ebensosehr ihres Gatten Wunsch
gewesen wie ihr eigener.
- (
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)
Haushalt
(2) Die für ›die Stockstreiche‹ zuständige königliche
Leibwache umfaßt 9050 Mann und kostet fast 8 Millionen Livres im Jahr. Der Fuhrpark
von insgesamt 217 Wagen wird von weiteren 1458 Mann betreut; allein deren Uniformen
kosten jährlich 540000 Francs. Die Stallungen unterstehen 38 Stallmeistern,
die für insgesamt 4000 Pferde verantwortlich sind. Weiter gehören zum Hofstaat:
75 Kapläne, Beichtväter, Prediger und Küster, die medizinische Abteilung des
Königs zählt 48 Ärzte, Chirurgen, Apotheker, Augen-, Gelenk- und Hühneraugenoperateure
sowie Chemiker und Alchimisten; die weltlichen Musikkapellen beschäftigen 128
Sänger, Tänzer, Musiker, Aufseher und Leiter; in der Hauptküche wirken 383 Küchenbeamte,
deren oberster jährlich 84000 Livres Gehalt bezieht; dazu kommen 103 Aufwärter;
für die königliche Tafel werden pro Jahr 2178000 Livres verschwendet, die Ausgaben
für die beiden anderen Hofküchen, aus welchen die mittleren und die unteren
Chargen verpflegt werden, nicht mit eingerechnet. In den Gemächern des Königs
schaltet und waltet ferner ein Großkämmerer, dem ungefähr 100 Personen gehorchen,
Barbiere inbegriffen; ihm zur Seite steht der Großmeister
der Garderobe, der ein Heer von Schneidern, Weißnähern
und Wäscherinnen befehligt. Ihm unterstehen auch die beiden vollamtlichen königlichen
Nachtstuhlprüfer, die jeden Morgen, mit Samtgewändern bekleidet, den Degen an
der Seite, ihres Amtes walten und dafür jährlich 20000 Livres kassieren. Etwas
bescheidener dotiert ist das Amt der Wächterin am Bett der Königin - es bringt
nur 12000 Francs im Jahre ein. - Louis Sébastien Mercier, Mein Bild von Paris.
Frankfurt am Main 1979 (zuerst 1788, it 374)
Haushalt
(3) Das Haus der Frau von Vervins
war eine Art Stadtgefängnis. Sobald ein Mädchen bei ihr in Dienst getreten war,
konnte es nicht mehr hinaus; sie hielt es an der Arbeit, strafte hart, denn
sie ließ die Mädchen auspeitschen. Einmal setzte sie eine vor die Tür, nachdem
sie ihr so heftige Peitschenhiebe gegeben hatte, daß sie daran starb. Ihr Schweizer
hätte nicht gewagt, ohne ihren Befehl die Tür zu öffnen, und dafür, daß er es
einmal gewagt hatte, wurde er vier Tage lang ausgepeitscht.
Ein Chorherr von Saint-Thomas-du-Louvre, dessen Haus an ihres stieß, berichtete,
daß sie am Karfreitag des Jahres 1647 den ganzen
Tag nichts anderes getan habe, als einem Mann und einer Frau die Rute geben
zu lassen, immer abwechselnd dem einen und der anderen. Voiture sagte, das seien
wohl Juden gewesen, an denen sie den Tod Unseres Herrn rächen wollte. -
(
tal
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