Hase, toter  

 
 

 - Adolph von Menzel

Hase, toter (2)  Der Sohn des Pfarrers, der auf den Feldern auf der Suche nach einem Maulwurfshügel war oder Spuren eines roten Fuchses verfolgte, den Vögeln zupfiff und die Kälber tätschelte, die ohne Angst an der Seite ihrer Mütter standen, entdeckte plötzlich einen toten Hasen ausgestreckt auf einem Stein. Der Kopf des Hasen war von Schrot durchsiebt, die Hunde hatten ihm den Bauch aufgerissen und an seinem Hals waren die Spuren der Zähne eines Frettchens. Er hob ihn vorsichtig auf und kitzelte ihn hinter den Ohren. Aus dem Kopf tropfte ihm das Blut auf die Hand. Durch den Riß im Bauch waren die Gedärme herausgefallen und ringelten sich auf dem Stein. Er hielt den kleinen Körper dicht an seine Jacke und rannte durch die Felder heim, und der Hase tanzte gegen seine Weste. Als er das Tor des Pfarrhauses erreichte, tröpfelten die Kirchgänger gerade aus der Kirche hervor. Sie gaben sich die Hand und lüfteten den Hut und belächelten den armen Jungen mit dem langen grünen Haar und den Eselsohren, der den Tod unter seine Jacke geknöpft hatte. Für sie war er immer der arme Junge.   - (echo)
 
 

Hase

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme