andkuß Als sie in Rio ankamen, ließ Kaiser Dom Pedro II. anfragen, ob er das Schiff besichtigen dürfe:
Als er am oberen Ende der Leiter angekommen war, streckte der Kaiser seine
kaiserliche Hand aus, damit sie von den verschiedenen anwesenden Portugiesen
und Brasilianern geküßt wurde und streckte sie dann seinem Sekretär hin, um
sie sich abwischen zu lassen. Nach jedem Kuß zog der Sekretär ein frisches Taschentuch
hervor und wischte die Hand ab, bevor sie dem nächsten Küsser dargereicht wurde
— kein Zweifel, eine äußerst hygienische Maßnahme . . . Aber dem Kapitän
war das ‹Händeküssen› nicht vertraut. Er bemächtigte sich der kaiserlichen Hand,
schüttelte sie herzlich und erklärte: «Ich habe das große Vergnügen, Eure Majestät
an Bord meines Schiffs willkommen zu heißen.» Der Kaiser war gelinde gesagt
überrascht. Wahrscheinlich hatte er seit seiner Kindheit keinen solchen Händedruck
mehr gespürt. Er betrachtete seine Hand, als wollte er sagen: Na, meine Gute,
da hast du aber Glück gehabt, daß du noch einmal davongekommen bist. Und er
reichte sie seinem Sekretär, damit er sie abwischte. -
(
pat
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