Hand, neue  In der Vertragswerkstatt ließ er seine fehlende Hand ersetzen.

Sie war wirklich faszinierend, diese Hand; er begutachtete sie lange, ehe er sie von den Mechanikern anpassen ließ. Oberflächlich wirkte sie organisch - die Oberfläche war das sogar. Natürliche Haut überzog natürliches Fleisch, und echtes Blut füllte die Adern und Kapillaren. Aber darunter schimmerten Drähte und Schaltkreise, winzig kleine Bauteile . .. bei einem tieferen Blick ins Handgelenk sah er Widerstände, Motoren, mehrstufige Ventile, alle sehr klein. Äußerst kompliziert. Und - die Hand kostete vierzig Frösche. Ein Wochenlohn, soweit er ihn aus der Firmenkasse bezog.

»Gibt es darauf Garantie?« fragte er die Mechaniker, als sie den »Knochen«-Teil der Hand an den Armstumpf anschweißten.

»Neunzig Tage, Ersatzteile und Einbau«, sagte einer der Mechaniker. »Bei sachgemäßer und schonender Behandlung.«

»Das kommt mir irgendwie bekannt vor«, sagte Poole.

Der Mechaniker, ein Mann - es waren alles Männer - sagte, während er ihn neugierig musterte: »Haben Sie sich verstellt?«

»Unabsichtlich«, sagte Poole.

»Und jetzt tun Sie es mit Absicht?«

Poole sagte: »Genau.«

»Wissen Sie, warum Sie nie drauf gekommen sind? Es muß Anzeichen gegeben haben ... gelegentliches Klicken und Surren in Ihrem Inneren. Sie sind nie drauf gekommen, weil Sie darauf programmiert waren, es nicht zu beachten. Genauso schwierig wird es jetzt für Sie sein, herauszufinden, warum Sie hergestellt wurden und für wen Sie gearbeitet haben.«

»Ein Sklave«, sagte Poole. »Ein mechanischer Sklave

»Sie hatten Ihren Spaß.«

»Ich habe ein gutes Leben geführt«, sagte Poole. »Ich habe hart gearbeitet.«    - Philip K. Dick, Die elektrische Ameise. In: P. K. D., Der Fall Rautavaara. Zürich 2000

 

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